Der vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump für das Amt des US-Verteidigungsministers nominierte Ex-Nationalgardist Pete Hegseth will eine „Krieger-Kultur“ zurück ins Pentagon bringen. „Als Präsident Trump mich für diesen Posten auswählte, gab er mir als Hauptaufgabe mit auf den Weg, die Kriegerkultur zurück ins Verteidigungsministerium zu bringen“, sagte Hegseth am Dienstag zu Beginn seiner Anhörung im US-Senat in Washington.

Wie Trump wolle er ein Verteidigungsministerium, „das sich auf Tödlichkeit, Leistungsprinzip, Kriegsführung, Verantwortlichkeit und Bereitschaft konzentriert“, sagte der ehemalige Fox News-Moderator vor dem Ausschuss für den Militärdienst.

Hegseth ist eine der umstrittensten Kabinettsnominierungen Trumps. Dem 44-Jährigen wird zu wenig Erfahrung vorgehalten, um an der Spitze einer Militärverwaltung mit 3,4 Millionen Soldaten und zivilen Mitarbeitern sowie einem Jahresbudget von mehr als 850 Milliarden Dollar (806,6 Milliarden Euro) stehen zu können.

Überdies werden ihm Alkoholmissbrauch und sexuelle Gewalt gegen eine Frau im Jahr 2017 zur Last gelegt. Nach Informationen der „Washington Post“ zahlte Hegseth einen Betrag in unbekannter Höhe an die Frau, um eine Klage und einen Prozess zu verhindern. 

Hegseth ist auch in der Kritik wegen seiner Tätowierungen mit Symbolen und Parolen aus dem Mittelalter, die vielfach auch von weißen Rassisten und Neonazis verwendet wurden. Bei der Vereidigung des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden im Januar 2021 wurde Hegseth wegen Sicherheitsbedenken aus dem Korps der Nationalgarde entfernt.

Die Befragung Hegseths am Dienstagmorgen war der Auftakt zu den Anhörungen der von Trump nominierten Kandidaten für Ministerämter und andere wichtige Posten im Regierungsapparat. Für den Amtsantritt eines vom Präsidenten nominierten Kandidaten bedarf es der Zustimmung des Senats. 

Nach der Wahl vom 5. November haben Trumps Republikaner in der Kongresskammer wieder die Mehrheit inne, doch können bereits wenige Abweichler in den eigenen Reihen eine Bestätigung verhindern. Bis alle Kabinettsmitglieder im Amt sind, kann es Wochen oder sogar Monate dauern.