Wegen Korruptionsverdachts im Zusammenhang mit der Sanierung der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei in Düsseldorf haben Ermittler am Dienstag zahlreiche Räumlichkeiten durchsucht. Es besteht der Verdacht der Korruption mit einem Schaden in Millionenhöhe, wie das Landeskriminalamts in Düsseldorf mitteilte. Ermittelt werde wegen Untreue, Korruption und Betrugs.

Demnach soll es bei der Vergabe von Aufträgen zur Sanierung der Staatskanzlei Unregelmäßigkeiten gegeben haben. Ermittler durchsuchten den Angaben zufolge 57 Objekte, darunter auch Gebäude des landeseigenen Baubetriebs BLB. Die Durchsuchungen fanden in Düsseldorf sowie weiteren nordrhein-westfälischen Städten statt.

Im Fokus stehen sieben Verdächtige, gegen die seit Oktober ermittelt wird. Ins Rollen kamen die Ermittlungen durch eine Anzeige eines Zeugen sowie Prüfungen der Innenrevision des BLB. Diese hatten Auffälligkeiten ergeben.

Gegen die Verdächtigen besteht der Verdacht, dass sie gezielt Einfluss auf die Vergabe der Aufträge im Bereich der Beleuchtung nahmen, um anschließend mit stark überteuerten Nachtragsrechnungen Schäden für das BLB in Millionenhöhe zu verursachen.

Die Düsseldorfer Staatskanzlei ist der Regierungssitz von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Die Sanierung des historischen Gebäudes am Rheinufer begann bereits im Jahr 2020. Ursprünglich lagen die geplanten Kosten für die Sanierung bei rund 33,6 Millionen Euro, zuletzt stiegen sie auf 55 Millionen Euro an.