Der Bau der neuen Friesenbrücke über die Ems kommt sichtbar voran. Nun ist ein erstes Brückenteil über den Fluss zur Baustelle transportiert worden.

Es ist ein Moment, auf den an der Ems viele Menschen lange gewartet haben: Mit einem Schwimmkran wird im Kreis Leer ein erstes, rund 300 Tonnen schweres Brückenteil für die neue Friesenbrücke angeliefert. 

Der Kran hatte das Brückensegment am Nachmittag im Hafen von Papenburg an den Haken genommen und dann rund acht Kilometer flussabwärts zur Brückenbaustelle bei Weener transportiert. Dort kam es am Abend an, wie ein Sprecher der Bahn sagte. Begleitet wurde der Transport von zwei Schleppern. 

Insgesamt sollen so nach Angaben der Bahn in den kommenden Tagen vier Segmente der neuen Friesenbrücke angeliefert werden. Die Teile sind jeweils 30 Meter lang und 300 Tonnen schwer und für die sogenannte Zweifeldbrücke – einen Teil der neuen Brücke – bestimmt. 

In den kommenden Monaten soll dann auch der Einbau des 145 Meter langen drehbaren Brückenteils erfolgen. Dafür muss laut Bahn auch die Ems aufgestaut werden. 

Der Wiederaufbau des Bauwerks, mehr als acht Jahre nachdem ein Frachter die damals geschlossene Klappbrücke gerammt und zerstört hatte, wird in der Region seit langem sehnlichst erwartet. Denn seit der Kollision 2015 ist die Emsquerung für Fußgänger, Radfahrer und den Bahnverkehr unterbrochen.

Die neue 335 Meter lange Friesenbrücke soll nach Angaben der Bahn die größte Hub-Dreh-Brücke für den Eisenbahnverkehr in Europa werden. Im Mai hatte die Bahn mitgeteilt, dass sich die Inbetriebnahme des neuen Bauwerks samt der gleichzeitig zu modernisierenden Bahnstrecke im Landkreis Leer um mindestens sechs Monate bis voraussichtlich Mitte 2025 verzögert. 

Statt den anfangs angesetzten 125 Millionen Euro schätzt die Bahn die Kosten auf voraussichtlich mehr als 200 Millionen Euro.