Libido wie bei Sechzehnjährigen und Kirmesfreude wie bei Sechsjährigen: Was man von der Sendung „Golden Bachelor“ übers Altwerden lernen kann.

In der Seniorenversion des Bachelors sucht „Golden Bachelor“ Franz Stärk nach der Liebe seines restlichen Lebens – und zeigt, dass Altern keine Metamorphose zum verstaubten Eremiten sein muss, sondern auch ein Upgrade zum gut geölten Teenager mit grauen Haaren sein kann. Sieben Dinge, die man von der Sendung über das Älterwerden lernt:

1. Libido kennt kein Alter 
Für alle, die dachten, dass die Libido ab 70 eingeht wie eine vertrocknete Rose und nur noch Sudoku und Sofadecken angesagt sind: Franz beweist mit seinen Blicken das Gegenteil. Vor allem Kandidatin Liese hat es ihm aktuell angetan. „Es wird nicht bei einem heimlichen Küsschen bleiben“, kündigt er an. „Ich glaube, dass wir beide Lust auf mehr haben.“ Die Botschaft ist klar: Lust kennt kein Verfallsdatum – aber vielleicht einen leicht erhöhten Ruhepuls.

2. Hot geht auch mit Ü70
Ob es Franz mit Gitarre und silberner Haarwelle oder die Frauen in bunten Kleidern sind: Beim „Golden Bachelor“ zeigt sich, dass man auch mit Ü70 noch richtig gut aussehen kann. „Schau mal, wie Frauen vor 30 Jahren aussahen, und wie wir jetzt aussehen“, loben sich die Damen selbst, bis eine Kandidatin hinzufügt: „Vor 30 Jahren gab’s auch noch kein Botox.“ 

Golden Bachelor Kritik 18:19

3. Erfahrung schlägt Naivität 
Mit 60+ weiß man, was man will. Und noch besser: was man nicht will. Kandidatin Sylvia zum Beispiel möchte keinen Mann, der älter ist als 70. Blöd nur, dass Bachelor Franz bereits die 73 angekratzt hat. In der neuesten Folge packt Sylvia die Koffer. Lebensweisheit: Lieber allein alt werden, als sich mit den falschen Falten abfinden.

4. Erwachsen? Nur äußerlich. Innen bleibt’s Kirmes
Ob sich die Kandidatinnen über riesige Teddybären und eine Kirmes freuen, als hätte man ihnen gerade gesagt, dass die Rente steuerfrei ist, oder übereinander lästern und sich auch mit Ü60 noch „Mädels“ nennen – die gute und die schlechte Nachricht lautet: Man wird anscheinend nie erwachsen.

Auch beim „Golden Bachelor“ gibt es Zickenkrieg

5. Unwissenheit im Alter kann so schön sein 
Wie unschuldig die Welt sein kann, wenn man nicht zehn Stunden am Tag an einem Bildschirm klebt: Die Anwärterinnen auf die Auserwählte des „Golden Bachelors“ fragen sich, was „Only Fans“ ist. Die beste Theorie: „Da müssen die Leute dafür bezahlen, dass sie irgendwas von dir sehen, und wenn’s dein buntes Flatterkleid ist.“ Verraten wir ihr lieber nicht, dass dort eher weniger bunte Flatterkleider zu sehen sind.

6. Zickenkrieg hat kein Verfallsdatum
Man möchte meinen, dass man im Alter gelassener wird. Falsch gedacht. Kandidatin Bärbel wagt es, sich oberkörperfrei zu sonnen – Hände über allem, was über dem Bauchnabel liegt, wohlgemerkt – und löst damit ein Drama epischen Ausmaßes aus. Yogalehrerin Simone empört sich: „Das ist eine Grenzüberschreitung!“ Zickenkrieg und Prüderie – manche Dinge haben einfach kein Verfallsdatum.

7. Deeptalk wird wichtiger als Smalltalk 
Im Gegensatz zum klassischen „Bachelor“, bei dem erst einmal abgeklopft wird, ob jemand von Followerzahlen lebt, geht’s hier sofort ans Eingemachte. Schicksalsschläge, verlorene Partner, Lebensgeschichten – mit über 60 ist klar, dass Instagram-Storys weniger zählen als echte Lebenszeit. So schnell wie möglich muss herausgefunden werden: Passt das für den Rest des Lebens? Denn genau der scheint plötzlich näher zu sein als der nächste Botox-Termin.

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