Er sollte die behinderte Frau sicher von A nach B bringen – stattdessen soll er ihr Gewalt angetan haben. In München wird ein besonders schockierender Vergewaltigungsfall verhandelt.

Vor dem Landgericht München I hat ein Prozess gegen einen Fahrer für behinderte Menschen begonnen, der eine Frau bei diesen Fahrten mehrfach vergewaltigt haben soll. Eine Zeugin hatte beobachtet, wie der 73-Jährige auf einem Parkplatz die Fenster seines Wagens verhängte und sich der Wagen dann auffällig bewegte. 

Weil die Zeugin zuvor eine kleine Person darin gesehen hatte, die sie zunächst für ein Kind hielt, verständigte sie die Polizei, die den Mann mit geöffneter Hose vorfand. Als die 26 Jahre alte, körperlich und geistig behinderte Frau den Wagen verließ, habe sie geweint und nach ihrem Vater gerufen, berichtete die Zeugin vor Gericht. 

Der Angeklagte, der vor Verhandlungsbeginn den Fotografen die Zunge rausgestreckt und den Mittelfinger gezeigt hatte, äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. Einen sogenannten Deal lehnte er ab. Dabei hätten ihm bei einem Geständnis höchstens fünfeinhalb Jahre Haft gedroht. Das Gericht hat vier Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil könnte demnach am Donnerstag kommender Woche fallen.