Mehrere Museen beschäftigen sich mit der Attacke auf das französische Satiremagazin „Charlie Hebdo“ vor zehn Jahren. Auch zwei Häuser in Hessen zeigen Werke.
Zehn Jahre nach dem islamistischen Anschlag auf die Redaktion von „Charlie Hebdo“ in Paris erinnern zeitgenössische Karikaturisten in Deutschland an ihre getöteten französischen Kollegen. In fünf Städten sind von heute an Cartoons, Karikaturen und andere Werke zu sehen, die sich mit den terroristischen Angriffen Anfang 2015 sowie mit dem Thema Kunstfreiheit im Allgemeinen beschäftigen.
Beteiligt beim Projekt „Charlie Hebdo – Zehn Jahre nach „Je suis Charlie““ sind in Hessen das Caricatura Museum Frankfurt und die Caricatura Galerie Kassel. Daneben zeigen auch das Museum Wilhelm Busch in Hannover sowie die Ludwiggalerie Schloss Oberhausen und der Schauraum Comic + Cartoon in Dortmund Werke.
Diskurs erwünscht
„Über einen gemeinsamen Aufruf haben zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler Cartoons, Karikaturen und Eindrücke zu dem Terroranschlag und dem Thema Kunstfreiheit eingesandt“, hieß es vom Caricatura Frankfurt. Insgesamt 17 Werke sind bis zum 19. Januar 2025 in der Mainmetropole zu sehen.
Ein wichtiger Punkt sei für das Museum auch der Diskurs zur Freiheit der Kunst. „Seit Jahrhunderten sind Karikatur und Satire wichtige Begleiter der Gesellschaft, üben Kritik, hinterfragen und stoßen Diskurse an.“ Vor dem Hintergrund eines Rechtsrucks in Deutschland und Europa stehe kritische Kunst heute wieder im Spannungsfeld zwischen Kunstfreiheit, Politik und gesellschaftlichem Konsens.
Mehrere Tote bei Anschlag
Bei der Attacke auf das Satiremagazin in Paris sowie Angriffen auf eine Polizistin und einen koscheren Supermarkt in den Tagen darauf wurden 2015 insgesamt 17 Menschen getötet. Die drei Täter wurden damals von Sicherheitskräften erschossen.
Allein bei dem Anschlag auf „Charlie Hebdo“ kamen zwölf Menschen ums Leben – darunter mehrere der bekanntesten Karikaturisten Frankreichs. Zuvor hatte das Blatt, das für seine Provokationen bekannt ist, Karikaturen über den Propheten Mohammed verbreitet.