Wie soll es nach der Bundestagswahl im Februar 2025 mit der Rente weitergehen? Während CDU, SPD und Grüne am Renteneintrittsalter und Niveau festhalten wollen, planen einige Parteien radikalere Schritte.
Ist die Rente noch sicher? Diese Frage treibt Millionen Menschen in Deutschland um. Die Altersvorsorge wird wie andere Wirtschaftsfragen eines der großen Themen im anstehenden Bundestagswahlkampf. Die Parteien haben verschiedene Pläne für Reformen.
Union, SPD und Grüne wollen an einem stabilen Rentenniveau von 48 Prozent und am gesetzlichen Renteneintrittsalter festhalten. Die FDP schlägt vor, dass Menschen selbst entscheiden können, wann sie in Rente gehen. Je später man in den Ruhestand geht, desto höher soll die Rente sein.
CDU: Keine Steuererklärung mehr für Rentner
Grüne und Union wollen außerdem das Arbeiten im Alter attraktiver machen. Die Union plant konkret, das Gehalt bis zu 2000 Euro im Monat steuerfrei zu stellen und die Steuererklärungspflichten für Rentnerinnen und Rentner insgesamt zu vereinfachen.
Während bei Union und SPD von der Aktienrente gar keine Rede mehr ist – die SPD erwähnt lediglich, sie lehne die Privatisierung staatlicher Aufgaben der Daseinsvorsorge ab –, wollen die Grünen einen „Bürgerfonds“ aufsetzen. Über diesen soll unter Nachhaltigkeitskriterien am Kapitalmarkt investiert werden mittels Darlehen aus dem Bundeshalt und Mitteln des Bundes. Der Fonds soll auch für die betriebliche Altersvorsorge geöffnet werden und besonders „geringe und mittlere Renten stärken“. Die Grundrente wollen die Grünen zu einer „Garantierente nach dreißig Versicherungsjahren“ weiterentwickeln, die „deutlich mehr Menschen als bisher einbezieht“.
FDP hält an Aktienrente und Altersvorsorgedepot fest
Auch die FDP plädiert für eine gesetzliche Aktienrente. Ein Teil der Rentenbeiträge soll dazu in einem Fonds angelegt werden, um dem Risiko sinkender Einzahlungen infolge des demografischen Wandels vorzubeugen. Die Liberalen wollen außerdem attraktivere Bedingungen für Kleinanleger schaffen. Ein Baustein dessen ist die Einführung eines Altersvorsorgedepots für die private Altersvorsorge, das die FDP steuerlich fördern will.
AfD will Rente erhöhen durch Beamte und Politiker
Die AfD plädiert für eine „signifikante Erhöhung“ der Rente auf gut 70 Prozent des letzten Nettoeinkommens. Sie plant, mehr Beitragszahler in die Rentenversicherung einzubeziehen, einschließlich Beamter und Politiker. Als Vorbild für eine Reform soll das Rentensystem in Österreich dienen. Die AfD fordert zudem ein flexibles Renteneintrittsalter nach 45 Beitragsjahren.STERN C Wahlprogramme Finanzierung 12.43
„Wir brauchen eine zusätzliche Rentenerhöhung um 120 Euro im Monat für alle als sofortigen Inflationsausgleich“, sagte BSW-Chefin Sahra Wagenknecht dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Dies soll die Kaufkraftverluste der vergangenen Jahre ausgleichen und besonders Rentnern mit niedrigen und mittleren Bezügen zugutekommen. Weiter schlägt das BSW ein Weihnachtsgeld von 500 Euro für alle rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner vor. Dies soll als „Konjunkturspritze“ dienen und zur Anerkennung der Lebensleistung der älteren Generation beitragen.