Erst vor Kurzem haben die Huthi drei US-Drohnen vom Typ MQ-9 Reaper abgeschossen. Der XRQ-73A soll das nicht passieren. Sie ist für das Radar unsichtbar und tarnt sich mit einem speziellen Flüsterantrieb.

Northrop Grumman hat das erste Foto der SHEPARD-Drohne (Series Hybrid Electric Propulsion AiRcraft Demonstration) veröffentlicht. Die offizielle Bezeichnung der Stealthdrone lautet XRQ-73A. Die Drohne folgt dem Design eines Nurflüglers. Wichtigste Neuerung ist ein hybrid elektrisches Antriebssystem. Der neuartige Antrieb ist extrem leise und hinterlässt keine Hitzesignatur. Vier Impeller sind in den Flügeln/Rumpf eingebaut. Sie werden elektrisch angetrieben, der Strom stammt aus Generatoren. Die großen Lufteinlässe vorne und Auslässe hinten sind so geformt, dass Sicht- und Radarprofile auf ein Minimum reduziert werden. 

Die Wärmesignatur dürfte wegen des Antriebs über die Impeller gering sein. Ein Impeller ist ein Propeller, der in einem Gehäuse untergebracht ist, sich also nicht frei in der Außenluft dreht. Er saugt die Luft durch eine Art Röhre an, verdichtet und beschleunigt sie und stößt sie wieder aus. Diese Art des Antriebes hat zwei Vorteile. Anders als eine Düse stößt das Triebwerk keine heiße Luft aus, ist also nicht anhand der Wärmesignatur zu erkennen. Und dann sollen die Fluggeräusche extrem gering sein, die Drohne soll nicht lauter sein, als ein Gespräch. Wie bei allen Stealthfluggeräten sind alle Module innerhalb der Hülle untergebracht, die Drohne hat keine Anbauten.

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Flüsterdrohne soll überwachen

Sie hat eine Flügelspannweite von gut 9 Metern, wiegt 567 Kilogramm und kann in einer Höhe von 5500 Metern mit einer Nutzlast von 180 Kilogramm eine Geschwindigkeit von 463 km/h erreichen. Zur Reichweite wurden keine Angaben gemacht, doch eine lange Flugdauer ist von zentraler Bedeutung. Der Jungfernflug soll noch 2024 erfolgen.

Die XRQ-73A soll hauptsächlich zur Überwachung eingesetzt werden. Das flüsterleise Triebwerk und die Stealthtechnik sollen die Drohne dabei schützen. Eine wichtige Funktion, seitdem sich die Verwundbarkeit der MQ-9 Reaper gezeigt hat. Die technologisch sicher nicht führenden Huthi haben kurz hintereinander drei Reaper-Drohnen abgeschossen. Die XRQ-73A wiegt etwa 600 Kilogramm.

Quelle: Northrop Grumman