Bei der Niederlage von Eintracht Frankfurt im Rhein-Main-Derby gegen Mainz 05 erwischt Ersatztorwart Kaua Santos einen ganz schwachen Tag.

Der Blick auf die feiernden Profis des FSV Mainz 05 verstärkte den Frust bei den Spielern von Eintracht Frankfurt nach der bitteren 1:3 (0:2)-Heimpleite im Rhein-Main-Derby noch einmal. Vor allem Ersatztorwart Kaua Santos mochte gar nicht hinschauen. Der Brasilianer war mit einem Slapstick-Eigentor (16. Minute) und weiteren schweren Patzern der große Pechvogel bei den Hessen, die dennoch als Tabellendritter der Fußball-Bundesliga in die kurze Winterpause gehen.

„Das ist extrem bitter, weil wir dieses Spiel niemals verlieren dürfen. Kaua tut mir etwas leid. Er hat heute keine gute Leistung gebracht und Entscheidungen getroffen, die nicht so gut waren“, redete Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche nach dem verpatzten Jahresabschluss Klartext. 

Für die Mainzer, die nach einem frühen Platzverweis für Nadiem Amiri (21.) lange in Unterzahl spielen mussten, traf vor 58.000 Zuschauern zudem Paul Nebel (27./58.) mit einem Doppelpack. Die Rheinhessen, die zuletzt schon Borussia Dortmund und Spitzenreiter Bayern München besiegt hatten, schoben sich mit nunmehr 25 Punkten bis auf zwei Zähler an den Rivalen heran. Das Tor von Rasmus Kristensen (75.) war für Frankfurt zu wenig. 

Trapp-Ausfall hat Auswirkungen

Bei den Hausherren fiel neben Abwehrspieler Tuta (Wade) kurzfristig auch Stammtorwart Kevin Trapp mit einer starken Erkältung aus. „Bei ihm ging gar nichts“, berichtete Eintracht-Trainer Dino Toppmöller vor dem Anpfiff. Für Trapp rückte Santos zwischen die Pfosten. Der 21 Jahre alte Brasilianer erwischte in seinem fünften Bundesliga-Einsatz einen ganz schwachen Tag. 

Die überraschende Mainzer Führung besorgte Santos selbst. Im Bemühen um einen geordneten Spielaufbau spielte er den Ball zunächst auf den 20 Meter vor dem eigenen Tor postierten Ellyes Skhiri. Dessen Rückpass verunglückte unter Bedrängnis und segelte als Bogenlampe über den Frankfurter Ersatztorhüter hinweg. Der Rettungsversuch von Santos ging schief, als er den Ball zwar an die Latte bugsierte, den Abpraller mit der Hand dann aber ins eigene Netz beförderte.

„Mich ärgert dieses Gegentor extrem, weil wir genau diese Situationen vermeiden wollten“, rüffelte Toppmöller den unglücklich agierenden Torwart und ergänzte: „Das war heute nicht sein Tag.“ Vorwürfe an Santos gab es aber keine. „Wir sind als Mannschaft für ihn da, ihn wieder aufzubauen“, sagte Kapitän Robin Koch.

Mainz trotz Unterzahl effizient

Auch beim zweiten Gegentor sah der Brasilianer unglücklich aus. Nebel zog aus etwa 20 Metern einfach mal ab und erwischte den Eintracht-Torwart auf dem falschen Fuß. Koch hatte den Ball noch leicht abgefälscht. Zu diesem Zeitpunkt waren die Mainzer bereits dezimiert, nachdem Amiri für ein grobes Foul an Skhiri von Schiedsrichter Florian Badstübner die Rote Karte gesehen hatte. 

In Überzahl dominierte Frankfurt zwar die Partie, agierte vor dem gegnerischen Tor aber zu umständlich und vergab die wenigen guten Chancen leichtfertig. Bei einem Lattenkopfball von Kristensen kam auch noch Pech dazu. 

Frankfurt ohne Ideen

Die Mainzer, die auf ihren verletzten Topstürmer Jonathan Burkardt verzichten mussten, verteidigten ihren unverhofften Vorsprung mit Leidenschaft und Kampfgeist. Zudem konnten sie sich auch nach dem Wechsel auf die Abschlussschwäche der Frankfurter verlassen. 

Die größte Chance ließ der eingewechselte Can Uzun liegen, als er aus Nahdistanz den bereits am Boden liegenden FSV-Keeper Robin Zentner anschoss. Den dritten Mainzer Treffer leitete dann Santos mit einem katastrophalen Fehlpass ein. Nebel bedankte sich für das vorweihnachtliche Geschenk. In der Schlussphase hielt Zentner mit etlichen Paraden den Sieg für die Gäste fest. „Er war heute der beste Spieler auf dem Platz, deswegen haben wir gewonnen“, befand Mainz-Trainer Bo Henriksen.