Mehr als die Hälfte der Menschen in Hessen engagiert sich ehrenamtlich. Um wichtige Hilfen gut zu organisieren, braucht es auch Führungskompetenzen.

Für gemeinnützige Organisationen und Vereine in Hessen wird es zunehmend schwieriger, Leitungspositionen zu besetzen. Entscheidend für die langfristige Motivation sei deshalb eine gezielte Förderung und Wertschätzung des Ehrenamts, sagte Staatssekretär und Regierungssprecher Tobias Rösmann auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die Landesehrenamtsagentur Hessen unterstütze deshalb mit einer Qualifizierung und mit Informationen zum Vereinsrecht und zum Aufbau lokaler Strukturen.

Mehr als drei Millionen Engagierte 

Trotz oder gerade wegen der Krisen der vergangenen Jahre hat das Ehrenamt im Bundesland großen Zulauf: Gut 58 Prozent der über 14 Jahre alten Menschen in Hessen engagierten sich laut einer Studie im Jahr 2022 ehrenamtlich – das entsprach insgesamt rund 3,2 Millionen Menschen. 

Besonders gefragte Einsatzbereiche waren Sport und Freizeit, während die Ehrenamtsquote im Bereich Justiz und Kriminalität der Studie zufolge nur gering war.

Krisen brachten zusätzlichen Bedarf für freiwilliges Engagement mit sich: Fast 45 Prozent der Helfer brachten sich im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ein, und ein Drittel unterstütze seit Beginn des russischen Angriffskriegs Geflüchtete aus der Ukraine. 

Rösmann hob die Bedeutung dieses Engagements angesichts von Herausforderungen wie der Integration von Flüchtlingen oder der Unterstützung älterer Menschen hervor. „Engagement fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt und stärkt das Vertrauen in demokratische Werte.“