Zehn Monate nach einem Angriff auf einen Lehrer verurteilt das Ulmer Landgericht einen früheren Schüler. Das Gericht sieht mindestens eine Mitschuld. Ob er jedoch der Täter war, bleibt offen.

Nach dem Angriff auf einen Lehrer hat das Landgericht Ulm einen früheren Schüler zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Wegen Beihilfe zu gefährlicher Körperverletzung bekam der 23-Jährige eine Freiheitsstrafe von eineinhalb Jahren auf Bewährung. Außerdem muss der junge Mann ein Schmerzensgeld in Höhe von 5.000 Euro an den Lehrer zahlen.

Der Vorsitzende Richter sagte, dass die Kammer mindestens eine Mitschuld bei dem 23-Jährigen sehe. Er habe sein Auto am Tag der Tat in der Nähe des Tatorts abgestellt. Ob der 23-Jährige jedoch auch derjenige war, der den Lehrer mit einer Art Baseballschläger lebensgefährlich verletzte, sei unklar. Die Kammer geht aber davon aus, dass der frühere Schüler mindestens dabei geholfen hat, dem Lehrer „eine Abreibung zu verpassen und ihm erhebliche Schmerzen zuzufügen.“

23-Jähriger hatte die Tat bestritten

Anfang der Woche war der 23-Jährige bereits aus der Untersuchungshaft entlassen worden, weil kein dringender Tatverdacht mehr gegen ihn bestand. Die Staatsanwaltschaft hatte dem 23-Jährigen versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen und eine Haftstrafe von acht Jahren gefordert. Der Verteidiger hatte dagegen auf Freispruch plädiert. Der 23-Jährige hatte die Tat bestritten. 

Das Urteil des Landgerichts ist nicht rechtskräftig. Die Verteidigung kündigte an, Revision einlegen zu wollen.