Im August hat das Umweltministerium einen Reparaturatlas im Internet gestartet. Mit dem Portal sollen Nutzer Betriebe finden, um Geräte reparieren zu lassen. Doch es gibt noch Hürden.
Rund vier Monate nach dem Start des Reparaturatlas zieht das Umweltministerium von Sachsen-Anhalt eine erste positive Bilanz. Mit insgesamt 20 gewerblichen und 8 ehrenamtlichen registrierten Reparatureinrichtungen gebe es aber auch noch Luft nach oben, teilte das Ministerium auf Anfrage mit. Gestartet war die Online-Übersicht mit Reparaturmöglichkeiten im August mit zwölf gewerblichen Reparaturbetrieben und sechs ehrenamtlichen Initiativen. Die Online-Plattform soll eine interaktive Übersicht über Sachsen-Anhalt geben, wo technische Geräte wie Waschmaschinen oder Tablets repariert werden können.
Insbesondere im gewerblichen Bereich sieht das Ministerium aber auch Potenzial. Wichtig sei aber auch die regionale Verteilung der Anbieter, sodass viele Menschen im Land einfach und bequem eine Reparaturmöglichkeit in ihrer Nähe finden könnten. Nach Angaben des Ministeriums haben knapp 2.000 Personen das Portal seit Anfang September besucht. Um das Portal bekannter zu machen, habe das Ministerium unter anderem bei Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammern und Verbraucherzentralen dafür geworben, dass diese über ihre eigenen Kanäle auf das Portal hinweisen.
Handwerkskammern sehen noch Probleme
Die Handwerkskammern Magdeburg und Halle unterstützen das Projekt, sehen jedoch noch einige Probleme. „Wir haben darauf hingewiesen, dass aktuell die Mehrzahl aller Endverbrauchergeräte von den Herstellern so gebaut werden, dass Reparaturen nicht möglich sind“, sagt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle, Dirk Neumann. Häufig seien Ersatztale nicht zu akzeptablen Preisen zu beschaffen und für die Betriebe rechne sich die Reparatur oftmals nicht wegen des hohen Personalaufwands.
„Wir begrüßen alle Maßnahmen zur Nachhaltigkeit“, sagt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Magdeburg, Burghard Grupe. „Wir würden uns wünschen, dass sich noch mehr eingetragene Handwerksbetriebe, die zu Reparaturen befähigt sind, beteiligen.“ Allerdings gebe es insgesamt nur noch wenige solcher Betriebe. „Reparaturen erfordern Fachwissen, kosten Zeit und Ersatzteile, daher sind sie bisher teilweise zu unwirtschaftlich für Kunden und Betriebe gewesen.“ Zudem stünden die betreffenden Handwerke durch Fachkräftemangel und andere Tätigkeiten unter Druck und hätten häufig keine Kapazitäten für Reparaturen.