In Bremen sollen Betriebe eine Abgabe zahlen – die den Unternehmen zugutekommt, die ausbilden. Gewerkschafterin Pooth hält das für ein gutes Modell.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord sieht in dem umstrittenen Bremer Ausbildungsfonds ein Modell für Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. „Ich fordere einen solchen Fonds in allen drei Ländern“, sagte die DGB-Bezirksvorsitzende Laura Pooth der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Dadurch sollen Ausbildungsstellen und deren Qualität gesichert werden. 

Die Bremer Regierung will mit dem beschlossenen Ausbildungsfonds Unternehmen bewegen, mehr auszubilden oder überhaupt auszubilden. Betriebe müssen eine jährliche Abgabe bezahlen. Für jeden Ausbildungsvertrag gibt es Geld zurück. Die Regel ist umstritten; mehrere Kammern klagen am Staatsgerichtshof gegen das Gesetz hinter dem Fonds. 

In Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern sind Ausbildungsstellen zwischen 2023 und 2024 zurückgegangen, wie aus Statistiken hervorgeht. Allerdings übersteigt in allen Ländern das Ausbildungsangebot die Nachfrage. Beispielsweise sind in Schleswig-Holstein 3.260 Stellen nicht besetzt worden, das sind 13,8 Prozent mehr als im Vorjahr. 

Pooth erklärt das mit einem „Mismatch“: Die Stellen passten nicht auf die Bewerber, sagte sie. Sie appelliert zudem an Betriebe, auch Bewerbern eine Zusage zu geben, deren Potenzial nicht direkt ersichtlich sei. 

Der DGB Bezirk Nord mit Sitz in Hamburg umfasst die Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Dem DGB gehören acht Gewerkschaften an. Ende 2023 wies der Bezirk etwa 393.000 Mitglieder auf.