Ihr enttäuschendes Abschneiden bei der Landtagswahl haben die sächsischen Grünen bereits aufgearbeitet. Nun bestätigen sie den Landesvorstand – der will wegen der Bundestagswahl nur kurz amtieren.

Sachsens Grüne behalten wegen der bevorstehenden Bundestagswahl ihren Landesvorstand. Bei einer Landesversammlung in Chemnitz stimmten die Delegierten von Bündnis 90/Die Grünen für alle sechs bisherigen Mitglieder der Parteispitze.

Landessprecherin Christin Furtenbacher sprach angesichts der nächsten Wochen von einer großen Herausforderung. „Lasst uns mit vollem bündnisgrünem Selbstbewusstsein für das eintreten, was uns auszeichnet: konsequenter Einsatz für Klimagerechtigkeit, Menschenrechte und Frieden in Europa.“ Das seien Werte, „für die wir harten Gegenwind gewohnt sind“, stimmte sie die Anwesenden ein. 

Das Gremium in bisheriger Form übernimmt die Verantwortung jedoch nur auf Zeit. „Wir werden im Frühjahr nächsten Jahres den Weg frei machen für den personellen Neustart“, sagte Co-Landessprecherin Marie Müser und übergab symbolisch schon mal einen grünen Staffelstab für die künftigen Nachfolger. 

Rückzug der Landesverbandsspitze schon bekannt

Den Rücktritt kündigte der Vorstand bereits Ende November mit Blick auf die nach dem überraschenden Bruch der Berliner Ampelkoalition vorgezogene Bundestagswahl an. 

Müser und Furtenbacher begründeten die Entscheidung, die nach ihren Angaben auch kritisiert wurde, in Chemnitz damit, im Wahlkampf auf Erfahrungen und eingespielte Strukturen setzen zu wollen. Eine Verlängerung der Amtsperiode war laut Parteiengesetz nicht möglich.

Landtagswahl-Auswertung erfolgte bereits im November

Ihr enttäuschendes Abschneiden bei der Landtagswahl am 1. September diskutierte der Landesverband bereits vor zwei Wochen und übte dabei auch Selbstkritik. Die bisherige Regierungspartei mit aktuell landesweit 4.500 Mitgliedern stürzte von 8,9 auf 5,1 Prozent ab und schaffte es nur noch knapp in den Landtag.