Für den Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson ist „Tristan und Isolde“ Wagners menschlichste Oper und als solche wollte er sie auch zeigen. Überzeugen kann er mit seinem Konzept nicht alle.

Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson hat für seine Version von „Tristan und Isolde“ bei den Bayreuther Festspielen einige Buhs kassiert. Seine über weite Strecken sehr statische, dunkle Inszenierung rief beim Publikum nicht unbedingt Begeisterung hervor.

Viel Applaus gab es dagegen für den musikalischen Teil, für Dirigent Semyon Bychkov, für einen wie immer sehr lauten Andreas Schager als Tristan, eine deutlich zartere Camilla Nylund als Isolde, Christa Mayer als Brangäne und Olafur Sigurdarson als Kurwenal. Günther Groissböck als König Marke kam beim Publikum weniger gut weg. 

„Im „Tristan“ geht es um eine tiefmenschliche Problematik. Das ist bestimmt der menschlichste aller Wagner-Stoffe“, hatte der isländische Regisseur Arnarsson vor der Premiere gesagt. „Es ist ein Schwanken zwischen unheimlich privaten Momenten und ganz großen Bildern. Ich wollte daher den Menschen in den Vordergrund stellen. Das heißt für die Probenarbeit, ganz nah mit den Darstellern zu arbeiten und mit ihnen diese emotionale Reise zu entwickeln.“ Aus Sicht des Publikums scheint ihm das aber nur bedingt gelungen zu sein.