China ist der größte Verbraucher von Gold. Nun haben Forscher ein Lager mit mehr als 1000 Tonnen des Edelmetalls gefunden. Das entspricht in etwa dem Jahresbedarf des Landes.

Die Hunan Academy of Geology hat im Kreis Pingjiang in einer Tiefe von über 2000 Metern mehr als 40 Adern von Golderz entdeckt. Im bisher erforschten Gebiet wurden insgesamt 300,2 Tonnen gefunden. Insgesamt soll das Vorkommen mehr als 1000 Tonnen Gold umfassen.

„Viele gebohrte Gesteinskerne zeigen sichtbares Gold“, freut sich Chen Rulin, ein Experte der Academy. Er sagte, dass eine Tonne Erz im 2000-Meter-Bereich bis zu 138 Gramm Gold enthält. Das Goldfeld in der Region ist eines der wichtigsten Goldabbaugebiete Chinas. Seit 2020 haben die Behörden der Provinz mehr als 13 Millionen Euro in die Erkundung investiert. Space Mining 11.12

Von 55 Bohrungen über 1500 Metern Tiefe sind 48 auf Gold gestoßen. Die Erfolgsquote von 87,3 Prozent ist durch eine neuartige dreidimensionale Kartierung der Bodenschichten möglich geworden. Wu Jun, Direktor des Instituts für Geologische Katastrophenforschung der Provinz Hunan, sagte, das Goldfeld sei die größte Goldlagerstätte, die in der Geschichte Hunans entdeckt wurde. Landesweit gibt es nur etwa fünf Goldlagerstätten dieser Größenordnung.

Chinas Hunger nach Gold 

China ist schon jetzt der weltgrößte Goldproduzent. Im Jahr 2023 wurden hier rund 380 der weltweit 3000 geförderten Tonnen aus dem Boden geholt. Doch vor allem ist China der weltgrößte Verbraucher. In den ersten drei Quartalen 2024 lag der Bedarf bei 741 Tonnen, die Produktion bei 268 Tonnen. 2023 „verbrauchte“ China 910 Tonnen. 

Weltweit steigt die Nachfrage nach Gold. Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine griffen die Zentralbanken verstärkt auf Gold zurück, um ihre Währungsreserven zu diversifizieren. Dazu kommt die starke Nachfrage von Privatpersonen aus Ländern wie China, aber auch aus Indien. Gold steckt in vielen Geräten etwa in Handys – dort versucht man es zu recyclen. Ein großer Teil des Edelmetalls wird allerdings gehortet. Zentralbanken bauen Fremdwährungen ab und kaufen dafür Gold, das letztlich nur gelagert wird. In vielen Ländern Asiens hat Gold zudem eine lange Tradition als sichere Anlage – es überdauert Unruhen und wirtschaftliche Krisen. Dort wird es nicht nur in Barren, sondern auch in Schmuck angelegt – als familiäre Notreserve. In gewisser Weise ist Gold unsichtbar und kann leicht dem Zugriff des Staates oder dem von Gläubigern entzogen werden.Schatz San Jose 16.55

Goldman Sachs wie auch Bloomberg gehen davon aus, dass Gold bis 2025 an Wert gewinnen werde. Goldman Sachs prognostiziert sogar, dass der Preis bis Ende nächsten Jahres 3000 Dollar pro Unze erreichen wird, das sind etwa zwölf Prozent mehr als heute. Steigende Preise machen das Edelmetall für Anleger noch attraktiver.