Viele Jahre lang vertrat sie die Interessen der Jüdinnen und Juden in Sachsen. Jetzt ist Nora Goldenbogen gestorben.
Die Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden, Nora Goldenbogen, ist tot. Das teilte das Sekretariat des Verbandes mit. Goldenbogen sei in der Nacht gestorben. Sie wurde 75 Jahre alt. Mitglieder der sächsischen Staatsregierung drückten ihr tiefes Beileid aus.
Goldenbogen wurde 1949 in Dresden geboren. Als promovierte Historikerin veröffentlichte sie zahlreiche Werke zur Geschichte der Jüdinnen und Juden in Dresden, Sachsen und der DDR. Seit 2017 war sie Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) schrieb auf der Plattform X, Goldenbogen haben unermüdlich gegen Antisemitismus gekämpft. Ihr Tod hinterlasse eine große Lücke.
Kultusminister Christian Piwarz (CDU) würdigte Goldenbogen als eine Kämpferin für Verständigung und gegen das Vergessen. Aus ihrem Erbe erwachse die Verpflichtung, dass Staat und Gesellschaft keine Räume zulassen dürften, in denen Judenfeindlichkeit unwidersprochen bleibe. Sozialministerin Petra Köpping (SPD) erinnerte an eine hoch engagierte Persönlichkeit, „die sich stets für die Solidarität mit Jüdinnen und Juden in Sachsen eingesetzt hat“.