Im April wurde ein Arzt nach Dienstschluss vor der Klinik, in der er arbeitete, erstochen. Nun endet der Prozess gegen seinen mutmaßlichen Mörder.

Nach der tödlichen Messerattacke auf einen Arzt in Wasserburg am Inn fordert die Staatsanwaltschaft die Unterbringung des mutmaßlichen Täters in einer psychiatrischen Klinik. Dass es sich bei dem zur Tatzeit 40 Jahre alten, psychisch kranken Mann um den Täter handle, sei zweifelsfrei erwiesen, sagte der Staatsanwalt vor dem Landgericht Traunstein und sprach von einem „Heimtücke-Mord“.

Der Beschuldigte soll einen 64 Jahre alten Oberarzt, als dieser nach Dienstschluss auf dem Weg zu seinem Auto war, im April vor der Klinik in Wasserburg mit einem Küchenmesser erstochen haben. Er soll die „Wahnvorstellung“ gehabt haben, „dass Gift in die Nahrung gemischt würde“. Der Beschuldigte leide an paranoider Schizophrenie und habe damals einen akuten Schub gehabt.

Emotionales Statement der Tochter

Bevor der Staatsanwalt mit seinem Plädoyer begann, richtete die Tochter des Getöteten, die als Nebenklägerin in dem Verfahren auftritt, sich mit zitternder Stimme und bewegenden Worten an den Mann, der ihren Vater getötet haben soll. „Du hast unseren Papa umgebracht und uns dadurch den Boden unter den Füßen weggerissen“, sagte sie. „Ich wünsche mir von Herzen, dass Du eines Tages begreifst, was Du getan und angerichtet hast.“

Noch am Dienstag wurde das Urteil des Landgerichts Traunstein erwartet.