Die Linken wollen im Bundestagswahlkampf nicht wie ein Flamingo auf einem Bein stehen und verfolgen deshalb eine Doppelstrategie. Neben Direktmandaten wollen sie auch die Fünf-Prozent-Hürde schaffen.

Linke-Bundesvorsitzende Ines Schwerdtner sieht ihre Partei für die Bundestagswahl am 23. Februar gewappnet. Sie erlebe in der ganzen Republik einen Aufbruch in der Partei, es gebe ein großes Miteinander, sagte sie auf einem Parteitag der sächsischen Linken in Neukieritzsch bei Leipzig. Sie sei stolz, dass man das in wenigen Wochen schon geschafft habe. Schwerdtner war am 19. Oktober auf einem Parteitag in Halle gemeinsam mit Jan van Aken zur Parteivorsitzenden gewählt worden.

Schwerdtner ging auch kurz auf die Bundespolitik ein. Die Ampel-Regierung sei schon vor drei Jahren gescheitert und nicht nur an den Krisen. Mit einer Regierung unter einem CDU-Bundeskanzler Friedrich Merz seien starke soziale Einschnitte zu befürchten. Ihre Partei sei gegen die Militarisierung und werde den Sozialstaat mit Haut und Haaren verteidigen. „Wir wollen den Sozialstaat auch ausbauen.“ Es gehe darum, Energiekonzerne und Wohnungskonzerne zu vergesellschaften.

Schwerdtner kündigte eine Doppelstrategie für die Wahl an. Man wolle nicht wie ein Flamingo auf einem Bein stehen, sondern sich um Direktmandate und um die 5 Prozent bei den Zweitstimmen gleichermaßen bemühen. „Silberlocken“ seien mit Blick auf die Direktmandate wichtig, sagte sie mit Blick auf Parteigranden wie Gregor Gysi, Bodo Ramelow und Dietmar Bartsch. Gysi habe schon deutlich gemacht, dass er als Alterspräsident im Bundestag eine Rede ohne Zeitbegrenzung halten könne, sagte sie unter dem Beifall der Delegierten.