Das Ehepaar Sebastian Bezzel und Johanna Christine Gehlen glänzt in der Comedyserie „Die StiNos“ als Ehepaar. Wie war der gemeinsame Dreh?

Die neue Comedyserie „Die StiNos – ganz besonders stinknormal“ ist ab sofort bei Joyn zu sehen – und sie ist ein echter Streaming-Tipp. In dem von Regisseur Iván Sáinz-Pardo (51) liebevoll und detailreich inszenierten, erfrischend lustigen und bis in die kleinste Nebenrolle fabelhaft besetzten Format sind bestenfalls die Hauptdarsteller irgendwie normal: die zu nette Kindergärtnerin Beate (Johanna Christine Gehlen, 54, „Tatort: Blutsbande“), die immer an der Depression entlangschrammt, und der leicht einfältige Securitymitarbeiter Robert (Sebastian Bezzel, 53, Eberhoferkrimis), der Routine über alles schätzt. Das Ehepaar und alle anderen von den Drehbuchautoren Stefan Stuckmann (geb. 1982) und Anna Keil (geb. 1984) ersonnenen Figuren – Familie, Freunde, Nachbarn und Fremde – sorgen für reihenweise Wortwitz und Situationskomik. Der schnelle Wechsel zwischen Spielszenen und fiktiven Interviews der Protagonisten tut ein Übriges.

Eine weitere Besonderheit des Formats: Sebastian Bezzel und Johanna Christine Gehlen sind auch im wahren Leben seit 2009 verheiratet und Eltern zweier Kinder. Welche Rolle das bei den Dreharbeiten spielte, verraten sie im Doppelinterview mit spot on news.

Wie ist es, gemeinsam vor der Kamera zu stehen, wenn man sich so gut kennt?

Sebastian Bezzel: Johanna und ich haben damit kein Problem, ganz im Gegenteil, wir genießen diese Zeit, in der wir uns voll auf etwas konzentrieren können, was uns viel Spaß macht.

Johanna Christine Gehlen: Es ist wirklich bereichernd, diesen Raum als Paar bei der Arbeit zu bekommen. Wir beide lieben unseren Beruf. Sich gegenseitig auf der Suche nach unseren Figuren zu begleiten, stärkt die Aufmerksamkeit füreinander und den gegenseitigen Respekt.

Wie schafft man es, vor der Kamera ernst zu bleiben?

Sebastian Bezzel: Gerade bei Komödien ist es wichtig, ernst zu sein und die Situation, die man spielt, auch sehr ernst zu nehmen. Nur dann kann es wirklich lustig werden. Aber natürlich kann es immer passieren, dass man mal lachen muss, aber das kommt jetzt auch nicht so häufig vor.

Johanna Christine Gehlen: Oft ist die „lustige Situation“ für die Figur, die du spielst, alles andere als lustig. Das macht es leichter, auch in kleinen Drehpausen nicht direkt loslachen zu müssen. Außerdem ergibt sich viel Komik auch erst später im Schneideraum.

„Die StiNos“ ist nach „Da is‘ ja nix“ (2020, NDR) Ihr zweites gemeinsames Serienprojekt. Was lief diesmal anders?

Sebastian Bezzel: Grundsätzlich habe ich bei „Da is‘ ja nix“ gelernt, dass ich gerne mit Johanna spiele, was aber auch keine Überraschung war. Wir beide waren schon im Vorfeld bei der Entwicklung der Bücher stark involviert, da die Idee der Serie zum Teil von uns kam. Bei „Die StiNos“ war im Moment der Anfrage eigentlich alles – also die Bücher – schon fertig. Wir mussten nur unseren Text lernen und konnten loslegen.

Johanna Christine Gehlen: Auch für mich war nach den Dreharbeiten zu „Da is‘ ja nix“ klar, dass ich sehr gerne wieder mit Sebastian zusammen drehen würde. Es ist ein Geschenk, wenn die Außenwelt das genauso sieht.

Schauen Ihre beiden Kinder Ihre Filme – wenn ja, was sagen sie dazu?

Sebastian Bezzel: Ja, das kommt schon mal vor, aber nicht alles. Das finden die beiden immer ganz lustig – vielleicht sind sie uns gegenüber aber auch einfach nur freundlich und langweilen sich in Wirklichkeit. Zumindest finden sie es nicht peinlich, was bei Teenagern ja schon ein Riesen-Erfolg ist.

Johanna Christine Gehlen: Es muss sich auch ergeben. Nicht alle Projekte finden die Kinder spannend.

In „Die StiNos“ spielen sie ein „stinknormales“ Ehepaar. Wie stinknormal ist Ihr eigenes Familienleben?

Sebastian Bezzel: Ziemlich. Wir kämpfen uns durch den Alltag mit Schule, Arbeit und den sonstigen Verpflichtungen wie die meisten Familien auch.

Johanna Christine Gehlen: Ja, so sieht’s aus …