Der Zoll hat in Sachsen-Anhalt mehrere Verdachtsfälle auf Schwarzarbeit in der Logistikbranche aufgedeckt. Jetzt stehen umfassende Nachprüfungen an.

Das Hauptzollamt Magdeburg hat 47 Verdachtsfälle nach Zollkontrollen in der Logistikbranche registriert. In diesen Fällen sind nun weitere Prüfungen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit der Bundeszollverwaltung (FKS) erforderlich, wie das Zollamt mitteilte. Zuvor hatte das Amt nach eigenen Angaben 302 Menschen in der Speditions-, Transport- und Logistikbranche in Sachsen-Anhalt zu ihrem Beschäftigungsverhältnis befragt. 

Die Kontrollen fanden am Dienstag in verschiedenen Tätigkeitsbereichen der Branche statt – etwa dem Straßengüterverkehr oder in Depots, in denen das Sammeln, Umschlagen sowie die Zustellung von Paket- und Postsendungen erfolgt. 

Mindestlohn im Fokus

Den Angaben zufolge führten die Beamten ihre Kontrollen, insbesondere im Hinblick auf die Einhaltung des Mindestlohnes und sozialversicherungsrechtlicher Pflichten sowie dem unrechtmäßigen Bezug von Sozialleistungen und die illegale Beschäftigung von Ausländern durch. „In insgesamt 47 Fällen sind nun weitere Prüfungen der FKS erforderlich. Allein in 20 Fällen ergaben sich Auffälligkeiten im Zusammenhang mit der Zahlung des Mindestlohns“, sagte Sebastian Schultz vom Hauptzollamt Magdeburg.

Die Überprüfungen wurden in Zusammenarbeit mit der Landespolizei Sachsen-Anhalt, dem Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM), Beschäftigten der Landkreise sowie der Kontrolleinheit Verkehrswege (KEV) des Hauptzollamts Magdeburg durchgeführt. Nach Angaben der Behörde sollen nun umfangreiche Nachermittlungen folgen.