Im Sauerland könnte schon bald der erste Schnee fallen. Doch noch vor der ersten Flocke können ganz ungeduldige Skifahrer schon die erste Piste heruntersausen. Technik macht es möglich.

Zwei Wochen früher als gewöhnlich geht im Sauerland ab heute der erste Skilift der Saison in Betrieb. Auf einer Piste aus technisch erzeugtem Schnee von rund 600 Metern Länge soll damit ein „erstes schmales Angebot“ für Wintersportler geschaffen werden, sagte Liftbetreiber Florian Leber der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist dann eine Art Pre-Opening und wir können auch schauen, ob alles läuft“, so Leber. 

Ein größeres Angebot mit mehreren Liften und längeren zusammenhängenden Pisten bieten Winterberg und das Sauerland erst, wenn stabile Minustemperaturen den Betrieb der Schneekanonen ermöglichen. Einen ersten Wintereinbruch mit Schneefall und sinkenden Temperaturen erwarten die Skiliftbetriebe ab kommender Woche. 

Technik soll die Saison planbarer machen

Dass Leber einen ersten Hang schon vor der ersten Flocke präparieren kann, habe mit günstigen Wetterbedingungen und seiner modernen Schneeerzeugungsanlage zu tun: Das Allwettermodell kann anders als die konventionellen Schneekanonen nicht erst bei stabilen Minustemperaturen Wasser zu Schneekristallen machen, weil es die Kälte selbst erzeugt. 

Der Schnee aus den Allwetter-Schneeerzeugern soll die Saison planbarer machen, berichten die Betreiber. Er bildet dann die Grundlage auf einigen Pisten, die als eine Art Mindestangebot Winterberg in der Saison ab Mitte Dezember bis Mitte März zur schneesicheren Destination in den Mittelgebirgen machen soll.

Großteil der Skigebiete weiterhin mit Schneekanonen beschneit

In den vergangenen Wochen sei es kalt genug gewesen, um schon reichlich Schnee vorzuproduzieren, erklärte Leber. Nun kündige sich für kommende Woche Schneefall an. „Da macht es für mich Sinn, dass ich die Piste schon als Untergrund ausbringe“, sagte er. 

Leber war der Erste, der 2014 die Technologie in einem Skigebiet einsetzte. Aufgrund guter Erfahrungen wird diese Technik nun ausgeweitet, wie es vom Liftverbund der Wintersport-Arena Sauerland heißt. Sieben weitere Anlagen werden nach und nach installiert. Für eine nachhaltigere Nutzung will ein Betreiber ab diesem Jahr die Abwärme der Kältemaschine für die Beheizung einer großen Skihütte nutzen. 90 Prozent der beschneiten Pisten im Sauerland werden allerdings weiterhin mit herkömmlichen Schneekanonen und -lanzen beschneit.