Das Landgericht im nordrhein-westfälischen Krefeld hat zwei Männer und eine Frau wegen Steuerhinterziehung und Betrugs im Baugewerbe mit Millionenschaden zu Haft- und Bewährungsstrafen verurteilt. Der Hauptangeklagte soll für drei Jahre und neun Monate in Haft, wie ein Gerichtssprecher am Donnerstag mitteilte. Die beiden Mitangeklagten erhielten wegen Beihilfe Bewährungsstrafen von eineinhalb Jahren beziehungsweise einem Jahr und zehn Monaten.
Laut Urteil hatte der Hauptangeklagte zum Betrieb seines Baugewerbes zahlreiche Arbeitnehmer beschäftigt, die er nicht oder nicht richtig bei den Sozialversicherungsträgern anmeldete. Zwischen Januar 2016 und Juni 2019 erstellte der 43-Jährige fiktive Rechnungen für Leistungen, die nie erbracht wurden. Durch einen Trick erhielt er Rückerstattungen, die er zur Bezahlung seiner Arbeitnehmer nutzte.
Dadurch wurden mehr als 3,8 Millionen Euro an Sozialversicherungsbeiträgen nicht gezahlt. Etwa im gleichen Zeitraum hinterzog der 43-Jährige zudem über eine Million Euro an Lohnsteuern und Solidaritätszuschlägen. Darüber hinaus hätte er fast zwei Millionen Euro mehr an Beiträgen an die Sozialkassen der Bauwirtschaft zahlen müssen.
Die mitangeklagte Frau wusste als Büroangestellte des 43-Jährigen von den Taten und beteiligte sich daran. Der dritte Angeklagte half den beiden ab Januar 2017 bei der Erstellung und Abdeckung der Scheinrechnungen.