Die Zahl der insolventen Unternehmen ist im ersten Halbjahr in Berlin deutlich gestiegen. Noch eklatanter nahm indes die Höhe der Schulden zu.
Bei den Berliner Amtsgerichten sind im ersten Halbjahr mehr als 1000 Unternehmens-Insolvenzverfahren angemeldet worden. Das waren rund 28 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilte. In rund 320 Fällen wurde ein Verfahren abgewiesen, weil das Vermögen der Unternehmen nicht ausreichte, um die Verfahrenskosten zu decken.
Bemerkenswert ist der Anstieg bei den voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger. Sie lagen im ersten Halbjahr bei knapp 14 Milliarden Euro und damit um fast 1.800 Prozent über dem Schuldenwert des Vorjahreszeitraums.
Mit etwa 140 kamen die meisten Insolvenzanträge aus dem freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungssektor. Die Forderungen lagen in diesem Bereich bei rund 5,3 Milliarden Euro. Im Grundstücks- und Wohnungswesen meldeten 95 Unternehmen Insolvenz an. Ihre Verschuldung summierte sich auf knapp drei Milliarden Euro.