Bisher galten Beleuchtungen an Surfbrettern allgemein als eine Einladung an Haie zum Angriff – doch einer am Dienstag veröffentlichten Studie zufolge ist offenbar das Gegenteil der Fall: Mit hellen horizontalen Lichtern bedeckte Bretter werden demnach weniger wahrscheinlich von Weißen Haien angegriffen, weil das Licht die Silhouette des Brettes verzerrt und dieses dadurch für die Haie nicht mehr wie lohnende Beute wirkt.

Der Weiße Hai greife seine Beute oft von unten an und verwechsele dabei manchmal die Silhouette eines Surfers und seines Brettes mit der einer Robbe, erklärte die Biologin Laura Ryan von der australischen Macquarie University. Würden unter dem Brett horizontal beispielsweise LED-Lichter angebracht, verzerrten die Lichter die Silhouette des Bretts auf der Meeresoberfläche und machten dieses dadurch weniger „appetitlich“ für Haie.

„Die Angst vor Weißen Haien gibt es schon seit langem“, erklärte Ryan in ihrer in der Fachzeitschrift „Current Biology“ veröffentlichten Studie. „Das liegt zum Teil auch daran, dass wir sie nicht sehr gut verstehen.“

Die Experimente für die Studie wurde in der Mossel Bay in Südafrika vorgenommen, einem bei Weißen Haien beliebten Gebiet. Die Wissenschaftler nutzten robbenförmige Attrappen, statteten diese mit LED-Leuchten aus und zogen sie hinter einem Boot her. Dabei wollten sie prüfen, welches Objekt die meiste Aufmerksamkeit der Haie auf sich zog. 

Die Studie ergab, dass die hellsten Lichter Haie am meisten abschreckten. Dabei waren horizontal angebrachte Lichter besser als vertikale. Die Ergebnisse seien eindeutiger als erwartet, schreibt Ryan. Sie plant nun den Bau von Prototypen, die unter Kajaks oder Surfbrettern angebracht werden sollen.