Das französische Luxuskaufhaus Galeries Lafayette macht Ende Juli dicht. Der Kultursenator macht sich für eine Nachnutzung durch die Zentral- und Landesbibliothek stark – und findet mehr Befürworter.

Der Handelsverband Berlin-Brandenburg befürwortet den Einzug der Zentral- und Landesbibliothek in den Glasbau der bisherigen Galeries Lafayette an der Friedrichstraße. „Das unterstützen wir absolut, ich habe den Kultursenator dazu nachdrücklich ermutigt“, sagte Hauptgeschäftsfüher Nils Busch-Petersen der Deutschen Presse-Agentur. „Ich bin davon überzeugt, dass das auch im Zeichen des Wandels eine intelligente Lösung ist.“ Auch die angrenzenden Einzelhändler seien dafür, betonte Busch-Petersen. 

Nach knapp 30 Jahren zieht sich die französische Warenhauskette Galeries Lafayette aus Berlin zurück. Es war der einzige deutsche Standort des Unternehmens. Der vom französischen Stararchitekten Jean Nouvel entworfene Glaspalast war im Februar 1996 eröffnet worden. Im Oktober vergangenen Jahres verkündete die Galeries das Aus für das Kaufhaus. Bis zum 31. Juli wird es noch geöffnet haben, danach ist Schluss. 

Busch-Petersen: Hohe Nachfrage nach den Mitarbeitern

Für die bis dahin verbliebenen 150 Beschäftigten gebe es im Berliner Einzelhandel eine hohe Nachfrage, sagte Busch-Petersen. Er äußerte sich zuversichtlich, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell eine neue Stelle finden würden. Der zwischen dem Unternehmen und dem Betriebsrat vereinbarte Sozialplan sei eine gute Lösung.

Für die Nachnutzung des Standorts wird seit fast einem Jahr vor allem ein Vorschlag heiß diskutiert: Kultursenator Joe Chialo (CDU) will die Berliner Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) in die Friedrichstraße bringen. Für die Institution, die an ihren beiden Standorten in Mitte und Kreuzberg dringenden Sanierungsbedarf hat, wird seit Jahren ein neuer Platz gesucht.