Viele Bayern-Stars sind noch im Urlaub, während sich Leon Goretzka und Serge Gnabry schon in der Vorbereitung in Schwung bringen. Der neue Münchner Trainer Kompany hegt einen Wunsch.
Bei der Testspiel-Premiere für Trainer Vincent Kompany stehen zwei Stars des FC Bayern München im Fokus: Leon Goretzka und Serge Goretzka. Im Gegensatz zu den EM-Teilnehmern sind die 29-Jährigen schon wieder voll im Training – und bereit für die Vorbereitungspartie an diesem Mittwoch (18.30 Uhr) gegen den unterklassigen FC Rottach-Egern. Für beide geht es nach schwierigen Wochen in der Zuschauerrolle beim Heim-Turnier darum, beim Fußball-Rekordmeister wichtige Rollen für die kommende Saison einzunehmen.
Wieder ein 27:0?
Die ganz großen Erkenntnisse wird die erste Partie mit Kompany an der Seitenlinie gegen den im Vorjahr mit 27:0 besiegten unterklassigen Gegner nicht bringen. Die Erwartungen des Belgiers an sein neues Team sind dennoch hoch.
Kompany wünscht „eine Reaktion“
„Der Eindruck war sehr positiv“, sagte Kompany. „Ich werde nicht viel zurückschauen auf die letzte Saison.“ Aber aus seiner Erfahrung gelte für die beiden Profis das, was für den ganzen Kader gelte. „Dass wir gemeinsam eine Reaktion zeigen“, sagte der 38-Jährige. „Wir brauchen nicht die ganz großen Sprüche zu machen, sondern müssen einfach zeigen, dass wir Bock haben.“
Goretzka und Gnabry wollen sich für Bayern-Einsätze und auch für Nominierungen durch Bundestrainer Julian Nagelsmann empfehlen. „Wir alle wollen wieder neu angreifen. Die Karten werden neu gemischt“, sagte Gnabry, der von Nagelsmann nach einer Saison voller Verletzungen nicht für die EM nominiert worden war, in der Sommerpause beim TV-Sender Sky. Auf Goretzka hatte der Bundestrainer trotz dessen zum Saisonende steigender Leistungskurve verzichtet.
Spannende Personalfragen
Kompany ließ offen, wie er mit Goretzka, Gnabry und Joshua Kimmich plant. Viel wird über das Trio, das als Champions-League-Sieger 2020 das historische Sechs-Titel-Jahr feierte, spekuliert. Der Vertrag von Kimmich, der am Tegernsee wegen des Urlaubs nach der EM noch nicht dabei ist, läuft bis 2025. Die Arbeitspapiere von Gnabry und Goretzka sind bis 2026 datiert. Die drei Nationalspieler, die mittlerweile zu den dienstältesten Profis im Kader zählen, könnten dennoch Kandidaten für einen Wechsel werden.
Hoeneß: Chance für Goretzka
„Bei Joshua Kimmich kann ich noch nichts sagen, der ist noch im Urlaub. Wenn er zurück ist, kann man in Ruhe reden. Er ist ein ganz vernünftiger Mann, mit dem man sehr vernünftig reden kann“, sagte Aufsichtsratsmitglied Uli Hoeneß über den langjährigen Führungsspieler. Goretzka bekomme eine zweite Chance beim FC Bayern, sagte der 72-Jährige. „Er hat jetzt die Chance, sich zu beweisen. Die letzten zwei Jahre waren nicht in Ordnung.“
Im Vorjahr kam Goretzka, der schon im Sommer 2023 als Verkaufskandidat galt, auf 42 Pflichtspieleinsätze. Gnabry, der mit einem Unterarmbruch und Muskelverletzungen oft ausfiel, absolvierte nur 20 Pflichtspiele. „Wir haben alle die alte Saison abgehakt, die für mich auch persönlich nicht so gut lief wegen der den Verletzungen“, sagte Gnabry.