Festivalleiterin und Sängerin Cecilia Bartoli präsentiert diesmal das reiche kulturelle Erbe der Lagunenstadt. Dafür greift sie auch auf eine alte musikalische Collage-Technik zurück.

Die Salzburger Pfingstfestspiele stellen nächstes Jahr Musik aus Venedig von der Renaissance bis heute in den Mittelpunkt. Wie die künstlerische Leiterin und Starsängerin Cecilia Bartoli bekanntgab, wird das österreichische Festival am 6. Juni von der Opernproduktion „Hotel Metamorphosis“ mit Musik von Antonio Vivaldi eröffnet.

Bei „Hotel Metamorphosis“ handelt es sich um ein sogenanntes Pasticcio, für das verschiedene bestehende Kompositionen neu zusammengefügt werden. Vor der Verbreitung von Musik durch gedruckte Noten oder Tonaufnahmen sei dies üblich gewesen, sagte Bartoli: „Dies war der einzige Weg, sie zu erhalten, da jede Musik nach wenigen Aufführungen für immer von den Spielplänen verschwand, also nicht wieder gehört werden konnte.“

Von Monteverdi bis zur Gegenwart

Für diese Produktion stellt Regisseur Barrie Kosky Vivaldis Musik in den Kontext von Ovids antiken Verwandlungsmythen. Auf der Bühne steht unter anderem Bartoli, im Orchestergraben spielen Les Musiciens du Prince – Monaco.

Ein konzertantes Pasticchio ist Rossini und seinen in Venedig uraufgeführten Opern wie „L’italiana in Algeri“, „Tancredi“ oder „Semiramide“ gewidmet. Ebenfalls konzertant erklingt Verdis „La Traviata“. Den Bogen zur Gegenwart schlägt ein Konzert, in dem Monteverdis „Marienvesper“ einer neuen Komposition von Bruno Mantovani gegenübergestellt wird, für das er Rilkes Gedicht „Venezianischer Morgen“ vertont.