Das Steigerlied in einer der Sprachen Namibias, afrikanische Skulpturen und Bücher zwischen riesigen Schwungrädern: All das und noch viel mehr gibt es jetzt im Weltkulturerbe Völklinger Hütte.

Afrika gilt als massiv unterschätzter Kontinent – geografisch, menschheitsgeschichtlich und kulturell. Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte will das jetzt ändern: „The True Size of Africa“ heißt die neue Ausstellung, die von Samstag an bis Mitte August 2025 in dem Industriedenkmal zu sehen ist. 

Es ist die größte bislang – und damit „der Größe des Themas angemessen“, sagte Generaldirektor und Kurator Ralf Beil. Dabei nimmt das Weltkulturerbe diesen riesigen Kontinent und die Menschen, die von ihm stammen, auf neue Art und Weise in den Blick. 

Werke von 26 Gegenwartskünstlern und Objekte aus Privatsammlungen

Eine Soundinstallation, das Steigerlied in der Sprache Oshivambo, empfängt die Besucher und leitet sie zum „Museum of Memorability“, einem Museum der Denkwürdigkeiten: Es reflektiert Stereotypen, Vorurteile und Falschdarstellungen und spannt programmatisch einen Bogen von Anbeginn der Menschheit bis heute. 

Daran schließen sich die Werke, Fotografien, Sound- und Rauminstallationen von 26 eingeladenen Gegenwartskünstlern aus Afrika und der globalen Diaspora an. Und afrikanische Skulpturen und Objekte aus saarländischen Privatsammlungen treten in der historischen Gebläsehalle in einen Dialog mit riesigen Maschinen und Schwungrädern. 

„Die Hauptbotschaft, die wir mit dieser Ausstellung aussenden wollen, ist, dass die Afrika-Frage wirklich eine globale Frage ist“, so Ralf Beil. „Denn dort werden von Klimawandel über Migration und Demokratie ganz viele der Themen wirklich im Realmodell verhandelt. Und wenn sie dort nicht gelöst werden, dann haben wir ein Problem.“

Käte Hamburger Kolleg für kulturelle Praktiken der Reparation CURE