Konfetti, Schunkeln, Helau, Ahoi: Für Karnevalsfans beginnt bald die schönste Zeit des Jahres. In Thüringen sind viele Tausend Ehrenamtler in Faschingsvereinen aktiv.

Der finanzielle Aufwand für Umzüge und Prunksitzungen stellt Thüringens Karnevalsvereine nach Einschätzung ihres Landesverbandes weiterhin vor Herausforderungen. Zwar seien die Kosten zuletzt nicht mehr so stark angestiegen wie in der vergangenen Saison, sagte Verbandspräsident Christoph Matthes der Deutschen Presse-Agentur. „Aber von Eintrittspreisen unter 10 Euro werden wir uns definitiv verabschieden können.“ Große Ausgabenposten seien etwa Saalmieten und Kosten für Sicherheitsdienste.

Die Vereine stehen in den Startlöchern: Am 11.11. wird um 11.11 Uhr die Karnevalssaison eröffnet. In mehreren Thüringer Städten ziehen dann kostümierte Narren los, um sich unter „Helau“ oder „Ahoi“, Musik und Geschunkel symbolisch der Rathausschlüssel zu bemächtigen. Etwas anders ist der Brauch in Thüringens Faschingshochburg Wasungen. Hier erobern sie den Schlüssel erst unmittelbar vor dem närrischen Umzug, diesmal am 1. März 2025. Für Wasungen ist es die 489. Saison.

Mehr als 300 Faschingsvereine in Thüringen

Im Landesverband Thüringer Karnevalvereine (LTK) sind Matthes zufolge aktuell 333 örtliche Vereine mit annähernd 30.000 Mitgliedern organisiert. Zum Jahresende hätten sechs kleine Vereine angekündigt, wegen Nachwuchsmangels ihre Tätigkeit einzustellen. Generell sei der Jugendanteil aber hoch. 14.000 Karnevalisten seien unter 27 Jahre alt, sie seien vor allem im karnevalistischen Tanzsport aktiv.

Anders als in den großen Karnevalshochburgen an Rhein und Main mit hochprofessionell und kostspielig aufgezogenen Umzügen und Prunksitzungen wird Fasching in Thüringen von Ehrenamtlern getragen. Sie stehen als Elferrat, Büttenredner und Tanzgarden auf der Bühne, bauen Bühnenbilder und Umzugswagen oftmals selbst. Jährlich stellen sie in der Faschingssaison rund 1.000 Veranstaltungen auf die Beine, darunter um die 100 kleine und größere Umzüge.