Für viele DDR-Bürger war es das erste Mal, dass sie „harte“ D-Mark in den Händen hielten. Nach langem Schlangestehen bekamen sie im Jahr 1989 ihre 100 Mark Begrüßungsgeld. Eine Schau beleuchtet das.
Was haben sich DDR-Bürger von ihrem Begrüßungsgeld gekauft? Dieser Frage geht eine Ausstellung in der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn an der A2 nach, die von diesem Samstag an gezeigt wird. Die Fotografin Sophie Kirchner habe die Gegenstände fotografiert, die sich die Menschen von diesem Geld als Erstes kauften. „Mit den 100 DM Begrüßungsgeld verbanden sich für sie ganz verschiedene Gefühle: von Scham über Bedürftigkeit bis zur Freude über die nun offenstehende Konsumwelt des Westens“, heißt es in einer Mitteilung der Gedenkstättenstiftung Sachsen-Anhalt.
Die Ausstellung mit dem Titel „Träume aus Papier – Erinnerungen an das Begrüßungsgeld“ ist bis zum 31. Januar 2025 zu sehen. Sie ermögliche den Menschen, Bilanz zu ziehen, die vergangenen 35 Jahre für sich einzuordnen und ihren ganz individuellen Weg zu reflektieren, den sie seit 1989 beschritten haben, hieß es. Der Eintritt ist kostenfrei.
Unmittelbar nach der Grenzöffnung 1989 hatte es einen Ansturm aus dem Osten auf Banken und Sparkassen im Westen gegeben: Schlangen vor den Kassenschaltern, Angestellte mussten Überstunden schieben. Denn mit dem Mauerfall konnte jeder DDR-Bürger in den Westen reisen – und hatte damit Anspruch auf 100 D-Mark Begrüßungsgeld. Das Begrüßungsgeld hatte es schon seit 1970 gegeben, zum Jahreswechsel 1989/1990 wurde es eingestellt.