Sechs Produktionen haben sich im vergangenen Jahr in herausragender Weise mit dem Thema Gleichstellung befasst. So sieht es die Jury eines Medienpreises.

Sechs Produktionen über Gleichstellung sind mit dem Juliane-Bartel-Medienpreis ausgezeichnet worden. Der vom Land Niedersachsen, dem NDR und der Landesmedienanstalt vergebene Preis zeichnet Beiträge aus, die sich auf ernste oder unterhaltsame Weise mit dem Thema befassen und dabei Rollenkonflikte oder Diskriminierungen sichtbar machen, wie das niedersächsische Sozialministerium mitteilte. Die Werke wurden am Abend im Landesfunkhaus des NDR in Hannover in fünf Kategorien ausgezeichnet, die mit jeweils 2.000 oder 3.000 Euro dotiert sind.

Von 145 Einreichungen waren 20 Beiträge in die engere Auswahl gekommen, wie das Ministerium mitteilte. In der Kategorie Shorts gewann ein Instagram-Beitrag von Lisa-Marie Idowu zu Rassismus und Sexismus bei einem System zur Berufsfindung, das mit Künstlicher Intelligenz betrieben wird. Laut dem Beitrag erhielten Frauen gänzlich andere Berufsvorschläge abhängig von ihrer Herkunft oder Religion und auch als Männer. 

In der Kategorie Doku visuell gewann eine Reportage von Ulrike Bremer über ein Team in einem Pariser Krankenhaus, das sich um obdachlose schwangere Frauen kümmert. Zudem gewann in der Kategorie eine Dokumentation von Susanne Binninger über Pflegerinnen in Krankenhäusern, Pflegehäusern oder dem privaten Umfeld.

Sonderpreis für Beitrag zu Genitalverstümmelung

Im Bereich Doku audio gewann ein Podcast von Sophie Rauch und Floris Asche über sogenannte Tripperburgen in der DDR, in denen Frauen ideologisch erzogen wurden. Sebastian Colley gewann in der Kategorie Fiktion und Entertainment mit einem Spielfilm über eine Feier zum 30-jährigen Jubiläum der Schauspielerin Maren Kroymann in der ARD. Der Sonderpreis ging an Yasmina Hamlawi für einen Beitrag über die weibliche Genitalverstümmelung.

„Starke weibliche Vorbilder sind wichtig für die Entwicklung von Mädchen und jungen Frauen zu selbstbewussten Persönlichkeiten“, sagte Staatssekretärin Christine Arbogast. „Gleichzeitig sehen wir, wie viele Medienformate und Social-Media-Kanäle unrealistische und stereotypische Körperbilder bewerben.“