Die Vertiefung der Fahrrinne zum Rostocker Seehafen fertig. Jetzt können auch Schiffe mit 15 Meter Tiefgang dort fahren. Allerdings gibt es im Hafen keine entsprechenden Liegeplätze.

Die abgeschlossene Seekanalvertiefung für Schiffe mit einem Tiefgang mit bis zu 15 Metern bringt dem Rostocker Überseehafen derzeit nur wenig Nutzen. Der Hafen verfügt nicht über entsprechenden Tiefwasserliegeplätze. Hintergrund seien unter anderem notwendige Anpassungen durch den seit Februar 2022 andauernden russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und den Kohleausstieg, hieß es bei der Rostock Port GmbH. Zuvor hatten „Ostsee-Zeitung“ und NDR berichtet. 

Die Planungen von Rostock Port seien seit Anfang 2022 auf Anforderung und in Abstimmung mit Bund, Land und Stadt auf den Ausbau und die Vertiefung von Liegeplatz 5 im Ölhafen ausgerichtet, um kurz- und mittelfristig die Versorgung der PCK-Raffinerie Schwedt mit Rohöl und zukünftig den Import klimaneutral erzeugter Energieträger sicherzustellen. Die Planungen und das Genehmigungsprocedere seien allerdings langwierig.

Der Ersatzneubau des strategisch wichtigen Liegeplatz 5 als Tiefwasserliegeplatz für Flüssiggüter und Energieträger ist laut Rostock Port von 2025 bis 2028 geplant. Bis Ende dieses Jahres soll ein Antrag zur Ertüchtigung des Liegeplatzes beim Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern gestellt werden. 

Die wirtschafts- und maritimpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern, Sandy van Baal, mahnte einen schnellen Ausbau des Rostocker Hafens an. Der Bund habe seine Aufgabe erfüllt, und die Vertiefung des Rostocker Seekanals sei früher als geplant abgeschlossen. „Jetzt liegt es an uns hier in Mecklenburg-Vorpommern, diesen Fortschritt auszubauen. Der Rostocker Hafen benötigt dringend zusätzliche Maßnahmen, insbesondere die Anpassung von Liegeplätzen und die Erweiterung der Hafenflächen.“