Wie entfesselt spielende Frankfurter nehmen Bochum in der Bundesliga auseinander. Die Sorgen nach der nächsten heftigen Pleite beim Ruhrpott-Club vergrößern sich.

Eintracht Frankfurt hat mit einem überragenden Offensivspektakel die Krise des VfL Bochum in der Fußball-Bundesliga verschärft. Die Eintracht gewann am neunten Spieltag zu Hause gegen defensiv überforderte Bochumer mit 7:2 (4:1).

Beim VfL wird die Lage damit immer brenzliger – der Ruhrpott-Club ist mit nur einem Zähler weiter Schlusslicht. VfL-Interimstrainer Markus Feldhoff kassierte nach dem 0:5 gegen den FC Bayern München die nächste heftige Pleite. Und die kommenden Aufgaben haben es in sich: Erst empfangen die Bochumer Meister Bayer Leverkusen, dann geht es zum Vize VfB Stuttgart. Für die Frankfurter endete hingegen eine kleine Negativserie in der Liga. Nach drei sieglosen Spielen am Stück im Oberhaus gab es wieder drei Punkte.

Die Treffer für die Eintracht vor 58.000 Zuschauern erzielten Hugo Ekitiké (9. Minute/69.), Omar Marmoush (18.) Ansgar Knauff (20.), Nathaniel Brown (32.), Mo Dahoud (61.) und der eingewechselte Can Uzun (66.). Für die Gäste trafen Dani de Wit (35.) und Philipp Hofmann (51.).

„Ich kann jetzt auch nicht versprechen, dass wir das Spiel haushoch gewinnen“, hatte Dino Toppmöller vor dem Spiel trotz der schlechten Saisonleistungen der Bochumer noch gesagt. Er könne aber garantieren, dass die SGE das Spiel seriös angehen werde. Die Eintracht tat beides: Sie spielte seriös und gewann hoch.

Marmoush im 100. Bundesliga-Spiel mit Vorlage und Tor

Dabei begannen die Bochumer in den ersten Minuten mutig. Moritz Broschinski verpasste eine scharfe Hereingabe von VfL-Stürmer Philipp Hofmann nur knapp (5.). Die Frankfurter schlugen auf der Gegenseite gnadenlos zu. Marmoush legte nach einer starken Einzelaktion für seinen Sturmpartner Ekitiké zum 1:0 auf.

Der Vorlagengeber wurde in seinem 100. Bundesliga-Spiel dann selbst zum Torschützen, indem er einen Freistoß aus halblinker Position verwandelte. Der Widerstand des VfL war nun gebrochen. Noch als das Publikum das 2:0 bejubelte, verlor Bochums Maximilian Wittek nach einem riskanten Zuspiel von Torwart Patrick Drewes den Ball an Knauff. Der blieb vor Drewes cool: 3:0!

Eintracht schreibt beinahe Geschichte

Der Bochumer Alptraum nahm kein Ende. Die VfL-Abwehr spielte weiter vogelwild, die Eintracht wie im Rausch. Brown erhöhte nach Vorarbeit von Nnamdi Collins in der 32. Minute. Es war die zweitfrüheste Vier-Tore-Führung in der Bundesliga-Geschichte der SGE. Nur im Oktober 1974 gegen Rot-Weiss Essen war die Eintracht einen Tick schneller – damals nach 31 Minuten.

Immerhin gaben sich die Bochumer trotz der fast historischen Führung und des deutlichen Rückstands zunächst nicht auf. De Wit nutzte nach einer Ecke einen schläfrigen Moment der Frankfurter Abwehr aus und verkürzte.

Das muntere Toreschießen ging auch nach dem Seitenwechsel weiter. Nach einem Freistoß war Hofmann mit dem Kopf zur Stelle. Frankfurts Dahoud stellte den alten Abstand mit einem Distanztreffer wieder her. Uzun durfte sich anschließend über sein erstes Bundesliga-Tor freuen, Ekitiké über seinen Doppelpack.