Cem Özdemir erhält in Bad Urach die Ehrenbürgerwürde seiner Heimatstadt. Doch kurz vor dem Festakt stoppen ihn ein paar frustrierte Bauern. Der Spitzenkandidat in spe redet mal eben sich in Rage.
Bundesagrarminister Cem Özdemir hat sich kurz vor der Verleihung der Ehrenbürgerschaft in seiner Heimat Bad Urach ein spontanes Wortgefecht mit Bauern geliefert. Die jungen Landwirte warfen dem Grünen-Politiker vor, ihnen mit immer neuen Auflagen und Regeln die Arbeit zu erschweren. Özdemir wehrte sich vor laufenden Kameras energisch gegen die Vorwürfe – und distanzierte sich dabei auch von der eigenen Partei. So habe er etwa in Brüssel möglich gemacht, dass der Schutzstatus des Wolfes abgesenkt wurde. „Ich halte die Versprechen, die die Schwarzen geben“, rief Özdemir, der in Baden-Württemberg Ministerpräsident werden will.
Auch habe er sich in der Bundesregierung in der Debatte um Subventionskürzungen für die Bauern erfolgreich eingesetzt. Zu Beginn seiner Amtszeit sei ihm aber ein Fass voller unerfüllter Versprechen überreicht worden, kritisierte Özdemir.
Er höre immer gern zu, sagte Özdemir zu den Landwirten, aber er fordere auch die „Fairness, dass man einen nicht nach dem Parteibuch beurteilt, sondern nach dem, was man macht“.