Stadtgeländewagen haben Vorteile für die Fahrer und Nachteile für Kommunen: Sie brauchen viel Platz. Wie reagieren hessische Großstädte auf die wachsende SUV-Flut?

Hohe Sitzposition, gute Übersicht, viel Platz und mehr Sicherheitsgefühl: All dies mag auch in Hessen den Erfolg von SUV-Fahrzeugen erklären. Die Nachteile: Sie sind meist schwer, schlucken tüchtig Sprit und benötigen oft viel Platz. Das stellt zahlreiche Städte zunehmend vor Probleme.

Die Deutsche Umwelthilfe spricht von „Monster-Fahrzeugen“. Sie hat in 150 deutschen Städten, darunter 13 in Hessen, höhere Parkgebühren und Parkbeschränkungen für SUV beantragt, unter Verweis auch auf Paris, wo das Parken für Stadtgeländewagen bald drastisch verteuert werden soll. 

Laut dem TÜV-Verband werden Autos „immer größer, breiter und schwerer“. Das erschwere vor allem in Deutschlands Großstädten „eine ausgewogene Gestaltung des Verkehrsraumes, da gleichzeitig der Fahrzeugbestand immer weiter wächst und andere Verkehrsmittel wie Fahrräder und E-Scooter mehr Platz benötigen“. 

Das hessische Verkehrsministerium verweist mit Blick auf den Verein Deutsche Umwelthilfe darauf, dass die Kommunen selbst dafür zuständig seien, die rechtlichen Spielräume zur Begrenzung oder Verteuerung von Parkräumen für besonders große Autos zu nutzen. 

Zu groß für Parkmarkierung?

Die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden, die die Kosten für Anwohnerparken 2022 generell auf 120 Euro pro Jahr erhöht hat, teilt mit, dass Fahrzeuge, „die entweder aufgrund ihrer Größe oder aufgrund unzureichenden Parkverhaltens die angeordnete Parkflächenmarkierung überschreiten, kostenpflichtig verwarnt“ würden. 

Sollten SUV „nicht in einen markierten öffentlichen Parkplatz passen beziehungsweise die Parkflächenmarkierung deutlich überschreiten, ist das Parken an dieser Stelle nicht möglich“, betont die Kommune. „Im Zweifel muss das Fahrzeug an einem anderen Ort geparkt werden, der für solche Abmessungen besser geeignet ist.“

Auch Hessens größte Stadt Frankfurt verlangt nun jährlich 120 Euro für das Anwohnerparken – nach nur etwa 25 Euro in früheren Jahren. Eine Staffelung der Gebühren wäre laut der Kommune nach einem politischen Beschluss möglich, werde aber noch diskutiert: „Wir halten es für sinnvoll, Anreize für den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel oder zumindest kleinere Auto zu schaffen – zum einen, um CO2 einzusparen, und zum anderen, um einen effizienten Verkehr in der Stadt auch in Zukunft zu ermöglichen.“