Trotz einer geringeren Anzahl an Ausbildungsplätzen haben die meisten Jugendlichen auch 2024 wieder einen Platz bekommen. 9.700 wissen jedoch noch nicht, wie es weitergeht. Nachvermittlungen laufen.

Die Konjunkturschwäche ist laut Arbeitsagentur auch am NRW-Ausbildungsmarkt nicht spurlos vorübergegangen. Bis zum Bilanztag Ende September hätten die Unternehmen knapp 104.000 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet – 4,1 Prozent weniger als vor einem Jahr, berichtete die Agentur in Düsseldorf. Im langjährigen Vergleich zeige sich der Ausbildungsstellenmarkt allerdings weiterhin stabil: Vor zehn Jahren seien 0,6 Prozent Ausbildungsplätze weniger gemeldet worden.

Arbeitsagentur: Ausbildungsstart noch bis Jahresende möglich

Bis Ende September konnten in NRW laut Arbeitsagentur 12.400 Ausbildungsstellen noch nicht besetzt werden, 7,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig suchten Ende September noch 20.400 Jugendliche einen Ausbildungsplatz. Davon hatten 10.800 bereits eine Alternative, weitere 9.700 galten noch als unversorgt. Aktuell liefen die Nachvermittlungen. „Noch bis Ende des Jahres ist der Start in die duale Berufsausbildung möglich“, betonte die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit in einer Mitteilung.

Der Ausbildungsmarkt profitiere vom wachsenden Interesse an der Ausbildung bei Jugendlichen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, hieß es weiter. „Rechnerisch geht die Steigerung bei den Bewerberinnen und Bewerbern mehr noch auf junge Menschen aus den Asylherkunftsländern und der Ukraine als aus EU-Ländern zurück“, erklärte der NRW-Chef der Arbeitsagentur, Roland Schüßler. „Diese Jugendlichen möchten sich in NRW einbringen. Als besten Weg dafür sehen sie die berufliche Ausbildung zur qualifizierten Fachkraft.“ Diese jungen Menschen bildeten ein Potenzial, auf das Unternehmen auch in Zukunft verlässlich setzen könnten.

NRW-Arbeitslosenquote sinkt auf 7,5 Prozent

Die Zahl der Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen sank im Oktober leicht. Im Vergleich zum September ging sie laut Arbeitsagentur um knapp 800 auf gut 753.000 Menschen zurück. Die Arbeitslosenquote sei um 0,1 Punkte auf 7,5 Prozent zurückgegangen. Vor einem Jahr lag die Quote bei 7,2 Prozent. Die Arbeitsagentur griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 14. Oktober vorlag.

„Die Arbeitslosigkeit ist im Oktober nur gering zurückgegangen. Zu erwarten war mehr, da es sich um den in der Regel zweitstärksten Monat am Arbeitsmarkt handelt“, erklärte der NRW-Chef der Arbeitsagentur, Roland Schüßler, laut der Mitteilung. Es sehe so aus, als ob die weiter anhaltende wirtschaftliche Schwächephase den Arbeitsmarkt nach kurzer Zwischenbelebung wieder eingeholt habe.