Vor einem Jahr rutschten die Bayern in der zweiten Pokalrunde böse in Saarbrücken aus. Und dieses Mal? Der Platz in Mainz dürfe keine Rolle spielen, sagt der Trainer. Es geht um ein großes Ziel.

Ist der Rasen im Mainzer Stadion womöglich die größte Stolperfalle für Bayerns Ballzauberer um Jamal Musiala? Nach dem bösen Pokal-Ausrutscher der Münchner Fußballstars beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken (1:2) vor zwölf Monaten auf einem vom Dauerregen ramponierten Platz im dortigen Ludwigspark könnten die Bodenverhältnisse auch bei der nächsten Zweitrunden-Aufgabe an diesem Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky) beim Bundesliga-Konkurrenten FSV Mainz 05 wieder eine Rolle spielen. 

Bayern-Coach Vincent Kompany wollte den Rasen im Vorfeld aber nicht zu sehr thematisieren. „Es ist egal für uns, wo gespielt wird. Es kann auch auf dem Gipfel des Himalaya gespielt werden“, sagte der Belgier in Anspielung auf das Hochgebirge in Asien mit dem 8.849 Meter hohen Mount Everest als höchstem Berg der Welt. 

Für Kompany geht es nur ums Gewinnen

„Für uns geht es einfach darum, dass Bayern München die bessere Mannschaft ist und wir gewinnen“, sagte Kompany. Punkt! Aus! Ende! Beim 1:1 der Mainzer im Heimspiel gegen Gladbach war der Platz vor wenigen Tagen in keinem Topzustand. Es spritzte Sand hoch.

„Ich weiß, dass es manchmal so ist, dass der eine oder andere Verein versucht, mit dem Rasen ein bisschen den Spielverlauf zu beeinflussen. Ich weiß, dass das passiert im Fußball. Aber wir machen uns keine Gedanken darüber“, versicherte Kompany. Es dürfte nicht so arg kommen, wie vor einem Jahr in Saarbrücken, als nach heftigen Regenfällen erst nach einer Platzbegehung am Spieltag die Entscheidung fiel, dass doch angepfiffen werden könnte.

„Unser großes Ziel ist das Finale“

Für Kompany ist wichtiger als der Rasen, dass seine Profis leistungsmäßig an das 5:0 im Ligaspiel beim VfL Bochum anknüpfen. „Wichtig ist, dass wir so weitermachen.“ Man werde das K.o.-Spiel angehen „wie ein Finale“, versicherte Kompany: „Es wird keine leichte Aufgabe. Mainz ist zweikampfstark und kompakt.“ Er dürfte darum eine Topelf aufbieten. 

Inklusive Harry Kane. Beim Pokal-Desaster in Saarbrücken vor einem Jahr ließ Kompanys Vorgänger Thomas Tuchel den Torjäger 90 Minuten auf der Bank – und die Münchner flogen raus. Auch wenn Kane in der kurzen Erholungsphase zwischen dem Schützenfest in Bochum am Sonntag und dem K.o.-Spiel in Mainz noch kurz zur Ballon-d’Or-Gala nach Paris jettete, dürfte Kompany nicht auf den Torjäger verzichten. 

Kane wurde am Montagabend im feinen Anzug für wettbewerbsübergreifend 52 Tore für Verein und Nationalmannschaft als Europas Stürmer des Jahres mit der Gerd-Müller-Trophy ausgezeichnet. Kompany würdigte Kane am Tag danach für den persönlichen Torjäger-Preis, betonte aber auch: „Ich weiß, welche Trophäen Harry will.“ Der 31-jährige Engländer sehnt sich endlich nach seinen ersten Team-Titeln: Meisterschaft, Pokalsieg, Champions League. 

„Es wird auch so kommen, dass Harry Titel mit der Mannschaft gewinnt. Dafür brauchen wir seine Tore, seine Energie“, ergänzte Sportdirektor Christoph Freund vor dem Abstecher nach Mainz, der nur eine Durchgangsstation sein soll auf dem Weg nach Berlin. „Unser großes Ziel ist es, dass wir ins Finale kommen. Da müssen wir nicht drum herumreden“, sagte Freund.