Ein Rekord, ein Traumdebüt und eine große Enttäuschung – der 41. Frankfurt-Marathon bietet viele Facetten. Athletinnen und Athleten aus Afrika dominieren, die aussichtsreichste Deutsche steigt aus.

Die Äthiopierin Hawi Feysa streckte beim Zieleinlauf an der Frankfurter Messe ihre Arme nach oben und legte sich kurz auf den Boden: Ihren Coup beim 41. Frankfurt-Marathon konnte die Siegerin da noch nicht wirklich fassen. Die 25-Jährige gewann in einer Zeit von 2:17:25 Stunden und stellte damit einen Streckenrekord bei den Frauen auf.

Die bisherige Bestmarke auf der Marathondistanz von der Kenianerin Valary Jemeli (2:19:10 Stunden) aus dem Jahr 2019 verbesserte Feysa damit deutlich. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte die glückliche Siegerin, die ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro gewann. Zweite wurde Magdalyne Masai aus Kenia (2:18:58 Stunden) vor der Äthiopierin Shuko Genemo Wote (2:22:37 Stunden).

Hottenrott steigt aus

Die aussichtsreichste Deutsche – Laura Hottenrott aus Kassel – erlebte einen bitteren Tag. Nach mehr als der Hälfte der Distanz und einem soliden Rennbeginn musste die 32-Jährige aufgeben. Beste Deutsche wurde Christin Adler (2:45:57 Stunden) auf dem 25. Rang.

Bei den Männern gewann der Kenianer Benard Biwott. Der 22-Jährige lief bei seinem ersten Marathon in einer Zeit von 2:05:54 Stunden vor den beiden Äthiopiern Gossa Challa (2:07:35 Stunden) und Lencho Tesfaye (2:08:02 Stunden) zum Sieg. Den Streckenrekord seines Landsmannes Wilson Kipsang (2:03:42 Stunden) aus dem Jahr 2011 verpasste Biwott allerdings deutlich. 

Deutsche Läufer hatten mit der Entscheidung nichts zu tun, als Bester kam Jan Lukas Becker (2:15:20 Stunden) als 17. ins Ziel. „Mit der Zeit bin ich nicht zufrieden, aber mit dem Ergebnis. Immerhin bin ich bester Deutscher“, sagte Becker, der vor allem auf den letzten Kilometern Probleme hatte. „Dann kam der Mann mit dem Hammer“, sagte er. 

Kenia und Äthiopien dominieren

Die dominierenden Athletinnen und Athleten beim 41. Frankfurt-Marathon kamen aus den beiden afrikanischen Laufnationen Kenia und Äthiopien. Bei den Frauen setzte sich früh eine Fünfergruppe ab, ehe sich nach rund 25 Kilometern Siegerin Feysa löste. „Ich hatte nach Kilometer 25 noch Energie“, sagte sie zu ihrem Vorstoß.

„Es ist unser Ziel, den Frauen-Streckenrekord zu verbessern“, hatte Renndirektor Jo Schindler vor dem Rennen gesagt – und die Läuferinnen lieferten. Nicht nur Feysa, sondern auch Masai blieb unter der alten Bestmarke. „Es waren Topbedingungen“, sagte Schindler nach dem Lauf.

Biwott mit Traumdebüt

Im Männerrennen löste sich Biwott nach rund 30 Kilometern von seinen Konkurrenten – und ließ anschließend auch keine Zweifel mehr am Sieg aufkommen. Der Kenianer feierte damit ein perfektes Debüt in seiner Marathonkarriere.

Fast 14.000 Sportlerinnen und Sportler waren in der Mainmetropole über die Marathondistanz gestartet, insgesamt nahmen an dem Lauf-Wochenende mehr als 25.000 Menschen dabei.