Die Eisenbahnbrücke über den Emder Binnenhafen ist ein wichtiges Nadelöhr für den Bahnverkehr in Ostfriesland. Schon lange wird über eine zweite Brücke diskutiert. Nun liegt eine Studie dazu vor.
Eine zweite Eisenbahnklappbrücke über den Emder Binnenhafen ist einer neuen Machbarkeitsstudie der Deutschen Bahn zufolge technisch umsetzbar. Wie die Industrie- und Handelskammer (IHK) für Ostfriesland und Papenburg mitteilte, wurde die Studie bereits am Mittwoch im Unterausschuss für den Seehafen vorgestellt. Demnach wäre ein zweigleisiger Ausbau der Strecke zwischen dem Emder Haupt- und dem Rangierbahnhof samt dem Bau einer zweiten Klappbrücke grundsätzlich möglich.
Neben der Klappbrücke müsste aber auch ein Stellwerk aus dem Jahr 1979 der Studie zufolge neu gebaut werden. Die Gesamtkosten würden sich auf „deutlich über 100 Millionen Euro“ belaufen, heißt es in einer Mitteilung. Der Bund hatte auf Initiative des Landes Niedersachsen, der Stadt Emden und der IHK die Machbarkeitsstudie bei der DB Netz AG in Auftrag gegeben.
Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies, der zusammen mit Vertretern aus der Wirtschaft, der Politik und der Emder Stadtverwaltung an der IHK-Sitzung teilnahm, hält eine zweite Eisenbahnbrücke für notwendig. „Für eine leistungsfähige Wirtschaft braucht es eine leistungsfähige Infrastruktur. Deshalb unterstütze ich beide Vorhaben“, sagte der SPD-Politiker laut Mitteilung.
Da die bestehende rund 70 Jahre alte Eisenbahnbrücke seit Jahren störanfällig ist, dringen Politik und Wirtschaft auf den Bau einer zweiten. Über die Brücke erreichen Bahnreisende etwa mehrere Ostfriesische Inseln, aber auch für die Autoverladung im Hafen und die Logistik des VW-Werkes ist sie wichtig.
Die Funktionsfähigkeit der bestehenden Eisenbahnklappbrücke sei gegeben, teilte dagegen Detlef Barner, Leiter Anlagen- und Instandhaltungsmanagement Netz Bremen bei der Bahn-Tochter DB InfraGO, mit. „Seit Beginn der Sanierungsarbeiten ist die Zahl der Störungen spürbar zurückgegangen und es folgen noch weitere Maßnahmen.“