Claudia Pechstein möchte als Trainerin arbeiten. Wird es schon nach ihrem Millionen-Prozess sein? Offen lässt die Eisschnelllauf-Olympiasiegerin, ob sie um ihren 44. deutschen Meistertitel antritt.

Claudia Pechstein hat mit Verweis auf ihren Millionen-Prozess auf eine Startzusage für die deutschen Meisterschaften in Inzell verzichtet und auch ihre berufliche Zukunft offen gelassen. „Im Moment steht nur der Donnerstag im Fokus. Alles andere interessiert mich derzeit nicht“, sagte die 52 Jahre alte Berlinerin der Deutschen Presse-Agentur. Die nationalen Titelkämpfe in Inzell beginnen an diesem Freitag und damit einen Tag nach dem Schadenersatz-Prozess gegen den Eislauf-Weltverband Isu am Oberlandesgericht München.

Im vergangenen Jahr hatte die fünfmalige Olympiasiegerin ihren insgesamt 43. deutschen Meistertitel gewonnen. Die Entscheidung auf ihrer zuletzt erfolgreichen Strecke 5000 Meter steht am Samstag auf dem Programm. „Es war ein Saisonaufbau geprägt durch Studium, Prüfungen, Prozessvorbereitungen und durch meine Arbeit als Trainerin in Inzell. Da wäre es vermessen, irgendwelche Erwartungen an die eigene Form zu stellen“, sagte sie.

Erfolgreicher Abschluss des Trainer-Studiums 

Pechstein hatte kürzlich ihr Trainer-Studium an der Deutschen Sporthochschule in Köln mit einem Bachelor abgeschlossen. „Ich habe es geschafft. Und sogar mit sehr gut abgeschlossen. Darüber bin ich sehr glücklich“, sagte die achtmalige Olympia-Teilnehmerin. Es gebe nicht viele, die sich im Alter von fast 50 entschließen würden, zu studieren. Deshalb sei ihre Entscheidung vor drei Jahren von einigen mit Skepsis begleitet worden.

Ob sie mit dem Diplom in der Tasche künftig als Trainerin arbeiten wird, darüber hält sich Claudia Pechstein vorerst bedeckt. „Zu meiner beruflichen Zukunft möchte ich mich erst nach der Verhandlung am Donnerstag äußern“, erklärte die Beamtin der Bundespolizei. Dass sie künftig einmal als Übungsleiterin am Eisoval stehen möchte, hatte sie bereits am Rande der Mehrkampf-Weltmeisterschaften im vergangenen März in Inzell betont. „Ich möchte schon seit Jahren meine Erfahrungen als Trainer weitergeben, seit Jahren habe ich das im Kopf. Wo, wann, wie? Das sehen wir dann, wenn es so weit ist“, hatte sie betont.