Die tödlichen Folgen der Jahrhundertflut 2021 sind unvergessen. An Instrumenten für eine wirksamere Hochwasservorsorge wird weiter gearbeitet. Auch eine App soll dabei helfen.

Per App können Menschen in Nordrhein-Westfalen künftig prüfen, wie gut ihr eigenes Zuhause vor Überflutung, Starkregen oder Hochwasser geschützt ist. Die von den Wirtschaftsverbänden Emschergenossenschaft und Lippeverband entwickelte „Flood Check App“ soll in den kommenden Monaten landesweit ausgerollt werden, wie die Ministerien für Umwelt und Kommunales mitteilten. Bisher konnten nur Bürger in den Städten Bochum, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck, Herne und Herten die App nutzen. 

Ziel sei es, allen Bürgerinnen und Bürgern einen schnellen und unkomplizierten Zugriff auf Informationen zur konkreten Gefährdungslage ihrer Immobilie zu ermöglichen, sagte Bau- und Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU). Die Nutzer der App bekommen zudem Hinweise zum baulichen Schutz ihrer eigenen vier Wände sowie zu Verhaltensmaßnahmen bei Hochwasser. In der App können die Kommunen auch ihre Aktivitäten zur Überflutungsvorsorge darstellen, auf die kommunale Starkregengefahrenkarte hinweisen und einen Kontakt für Fragen bereitstellen. 

Hochwasser-Risiken für jede beliebige Adresse in NRW

Nutzer geben in die App ihre Wohnadresse ein und beantworten Fragen zur baulichen Beschaffenheit des Wohnobjektes. Daraus wird ermittelt, wie groß das Risiko möglicher Starkregen- und Hochwassergefahren für die Immobilie ist. 

Das landesweite Ausrollen der neuen App dauert nach Angaben der Ministerien bis zu neun Monate. Anlass für das digitale Vorsorge-Instrument war die Jahrhundertflut im Juli 2021. Bei der Hochwasserkatastrophe waren allein in NRW 49 Menschen ums Leben gekommen. Der Starkregen und die Wasserfluten verursachten Schäden in Höhe von 13 Milliarden Euro. Nahezu die Hälfte aller Städte und Gemeinden war betroffen.