Eine Katastrophe haben Einsatzkräfte beim Feuer auf einem Tankschiff vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns verhindert. Die Ursachenermittlung im Rostocker Hafen braucht nun noch etwas Zeit.

Nach dem Feuer auf einem Öltankschiff auf der Ostsee können die Experten nicht unmittelbar mit der Suche nach der Ursache beginnen. Das Schiff muss zunächst ruhen, damit sich gefährliche Gase entfernen können, wie ein Sprecher der Wasserschutzpolizei Rostock mitteilte. Dieser Prozess der sogenannten Entgasung sei wichtig, um die Brandermittler bei ihrer Arbeit nicht zu gefährden. 

Wann genau mit den Ermittlungen begonnen werden kann, ist noch offen. In der Nacht seien keine neuen Glutnester gefunden worden, sagte ein Sprecher. Das Schiff sei nun am Liegeplatz im Rostocker Hafen angelegt und abgesichert. 

Das auf dem mit mehr als 600 Tonnen Öl beladenen Tanker „Annika“ entflammte Feuer wurde zuvor gelöscht. „Es brennt kein Feuer mehr“, teilte das Havariekommando mit. Der Tanker „Annika“ war den Angaben zufolge zuvor mit zwei Schleppern in den Hafen von Rostock geschleppt worden. Er wurde demnach mit vier Schleppern zu einem Liegeplatz bugsiert. Insgesamt habe die 28 Kilometer lange Strecke etwa sechseinhalb Stunden Zeit in Anspruch genommen.

Brand auf Tanker „Annika“ entstand im Maschinenraum

Der Brand auf dem mit 640 Tonnen Öl beladenen Tanker war am Freitagvormittag etwa viereinhalb Kilometer vor der mecklenburg-vorpommerschen Ostseeküste zwischen Warnemünde und Kühlungsborn ausgebrochen. Das Feuer entstand dem Havariekommando zufolge nach einer ersten Einschätzung der Feuerwehr im Maschinenraum des 73 Meter langen Schiffes. Die Feuerwehrleute wurden per Hubschrauber zu dem Schiff gebracht. Öl trat nach Angaben des Havariekommandos nicht aus.

Die sieben Besatzungsmitglieder des unter deutscher Flagge fahrenden Schiffs wurden geborgen und von einem Seenotrettungsboot an Land gebracht. Nach Angaben des Havariekommandos wurden sie vorsorglich in Krankenhäuser gebracht, mehrere Seeleute erlitten leichte Verletzungen. Laut der Mitteilung des Kommandos vom Abend wurden die Besatzungsmitglieder inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen.