Kränze, Glockenläuten in der Stadt und ein stilles Gedenken im Hof der Synagoge: In Halle hat das Gedenken an den schrecklichen Anschlag vor fünf Jahren begonnen. Die Tat wirkt bis heute nach.

Fünf Jahre nach dem antisemitischen Anschlag von Halle (Saale) ist in der Stadt der Opfer gedacht worden. Um 12.03 Uhr läuteten in der Stadt die Kirchenglocken. Zu dieser Uhrzeit vor fünf Jahren fielen die ersten Schüsse an der Synagoge. Der Angriff habe mit grausamer Deutlichkeit vor Augen geführt, zu welcher Gewalt ein Mensch fähig sei, der von antisemitischen, rassistischen und rechtsextremen Gedanken getrieben sei, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) bei einem Gedenken im Hof der Synagoge. 

In der Tat eines Einzelnen zeigten sich aber auch Muster und Einstellungen, die sich in der Gesellschaft auf erschreckende Weise verbreiteten. Dies habe sich in ganz Deutschland auch in den Jahren nach dem Anschlag deutlich gezeigt, so Haseloff weiter. 

Vor fünf Jahren hatte ein rechtsextremer Attentäter versucht, die Synagoge von Halle am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur zu stürmen. Als dies nicht gelang, erschoss er in der Nähe zwei Menschen und verletzte mehrere weitere.