Wer sich in seinem Job wohlfühlt, würde auch in der Rente weitermachen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung des Instituts der Deutschen Wirtschaft.

Etwa ein Drittel der Beschäftigten in Deutschland kann sich einer Umfrage zufolge vorstellen, nach Rentenbeginn weiterzuarbeiten. Für 66 Prozent ist das hingegen keine Option, wie aus einer Erhebung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht, die der „Welt am Sonntag“ vorliegt. Die Forscher haben demnach über 5000 Beschäftigte befragt, welche Einflussfaktoren eine Rolle spielen.

Die über 55-Jährigen können sich demzufolge eher vorstellen, über die gesetzliche Regelaltersgrenze hinaus zu arbeiten, als die unter 30-Jährigen. Beschäftigte mit abgeschlossener Hochschulausbildung und Führungskräfte stehen dem Weiterarbeiten im Rentenalter offener gegenüber als Arbeitnehmer ohne beruflichen Abschluss und ohne Führungsverantwortung.

Auch die Verhältnisse im Job beeinflussen die Einstellung. Wer mit seiner Arbeit zufrieden ist und sich stark engagiert, kann sich laut IW-Umfrage eher vorstellen weiterzuarbeiten. Finanzielle Erwägungen spielen aus Sicht der heute noch Berufstätigen hingegen keine besondere Rolle, wie die Erhebung zeigt. FS Arbeiten als Rentner 15.12

Prämie für alle, die später in Rente gehen

Die Bundesregierung will künftige Rentnerinnen und Rentner dazu bringen, länger zu arbeiten. Eine weitere Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsaltersei nicht geplant, aber „wir wollen dafür sorgen, dass die, die freiwillig länger arbeiten, mehr in der Tasche haben“, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) im September, nachdem das Kabinett einen entsprechenden Vorschlag beschlossen hatte. Wer den Renteneintritt in Zukunft verschiebt, könnte im Anschluss eine satte Einmalzahlung erhalten.

Zentraler Anreiz soll eine sogenannte Rentenaufschubprämie sein. Bereits heute bekommen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer später mehr Rente, wenn sie trotz erreichten Regelrentenalters zunächst weiterarbeiten. In Zukunft sollen sie sich aber auch dazu entscheiden können, die nicht erhaltenen Rentenbeträge auf einen Schlag ausgezahlt zu bekommen. Voraussetzung dafür ist laut dem Kabinettsbeschluss, dass sie den Renteneintritt um mindestens ein Jahr verschieben und mehr als eine geringfügige Beschäftigung ausüben.