Radioaktiver Müll aus dem maroden Atommülllager Asse soll schnell geborgen werden – unter anderem mithilfe eines Zwischenlagers. Das bereitet aber Probleme.
Mehrere Anwohner des maroden Atommüll-Lagers Asse wollen laut einem Bericht der „Braunschweiger Zeitung“ ihre Grundstücke partout nicht für den Bau eines Zwischenlagers bereitstellen. Ein solches Zwischenlager ist nach Angaben des Bundesumweltministeriums notwendig für die gesetzlich geregelte Bergung des Atommülls aus der maroden Schachtanlage in Remlingen bei Wolfenbüttel.
Die zuständige Bundesgesellschaft für Endlagerung BGE habe bisher erst vier von notwendigen zehn Hektar erworben, schreibt die Zeitung. Demnach geht es vor allem um zwei Anwohner, die nicht verkaufen wollen. Eine Enteignung sei rechtlich nicht möglich.
Die in der Asse eingelagerten Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Stoffen müssten „allerspätestens 2033“ geborgen werden, sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) kürzlich bei einem Ortsbesuch. In das ehemalige Bergwerk dringt Salzwasser ein, das sich seit Anfang des Jahres im Inneren des Schachts aus bislang ungeklärten Gründen neue Wege bahnt.
In der Schachtanlage liegen in 13 Kammern rund 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen, die in den 60er und 70er Jahren dort eingelagert worden waren. Da die Asse seit Jahren als instabil gilt, sollen die Fässer zurückgeholt werden. Dazu sollen sie in einem oberirdischen Zwischenlager gesammelt und dann weiterverteilt werden. Anwohner befürchten, dass der Müll dauerhaft in dem neu zu errichtenden Lager bleibt.