Am ehemaligen Grenzübergang in Marienborn feiern Tausende Menschen ein Fest der Begegnung. Auch an anderen Orten in Sachsen-Anhalt gibt es am Feiertag Veranstaltungen. Etwa im Harz, wo gewandert wird.

Am Tag der Deutschen Einheit haben rund 4.500 Besucherinnen und Besucher am ehemaligen Grenzübergang in Marienborn ein Fest der Begegnung gefeiert. Im Vorjahr waren etwa 7.000 Menschen und damit deutlich mehr Menschen auf das Areal an der A2 gekommen. Dass es in diesem Jahr deutlich weniger waren, hat nach Angaben des kommissarischen Leiters der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn, Felix Ludwig, zwei Gründe: das nasskalte Wetter und die aktuellen Herbstferien. „Trotzdem sind wir mehr als zufrieden“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. 

Das Fest auf dem Gelände der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn begann mit einem Bittgottesdienst zum Thema „Aus Wunden werden Wunder“. Im Anschluss nutzten die Gäste unter anderem die Angebote, das weitläufige Areal des ehemals größten deutsch-deutschen Grenzübergangs bei Führungen zu erkunden. Auch der ehemalige Kommandantenturm, historische Militärfahrzeuge, eine Fotoausstellung, Filmpräsentationen und ein Zeitzeugengespräch waren Teil des Festprogramms. Am Grenzdenkmal in Hötensleben gab es drei öffentliche Rundgänge unter dem Titel „Grenzbefestigung und Grenzopfer“. 

Harzklub und Schornsteinfeger wandern auf den Brocken

Fragen nach Heimat und Identität stellte der Harzklub in den Mittelpunkt seiner diesjährigen Veranstaltung zum Tag der Deutschen Einheit auf dem 1.141 Meter hohen Brocken. Seit 1990 treffen sich Clubmitglieder und Gäste nach einer Sternwanderung auf dem Harzgipfel, der zu DDR-Zeiten im Sperrgebiet lag. Nach einer Gedenkfeier am Wolkenhäuschen gab es eine Festveranstaltung im Goethesaal. Zahlreiche Wanderer aus Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Thüringen folgten dem Aufruf des Harzklubs. Auch Schornsteinfeger aus mehreren Bundesländern wanderten bei Nebel und Wind auf den Brocken. 

In Stendal startet das Ausstellungsprojekt „wi(e)der-sprechen! Stendal 89/90“, das die Ereignisse der Wendezeit in der altmärkischen Hansestadt zum Thema hat. Es geht nach Angaben der Hochschule Magdeburg-Stendal weniger um die pure Erinnerungskultur, sondern um das Lebendigwerden historischer Aktionen und Initiativen. Die Schau wird bis 9. November an vier Orten in Stendal gezeigt. Auch das Winckelmann-Museum ist Teil des Projekts. Hier ist bis 17. November in der Kleinen Galerie die Ausstellung „Die Berliner Mauer am Ende! Fotografien der Bildhauerin Christa Sammler von 1990“ zu sehen.