Heidi Klum ist zwar ein Topmodel, ein klassisches Laufstegmodel war sie aber nie. Warum sie selten Catwalks auf der großen Bühne performte, erzählt sie in einem Interview.
Bis heute unvergessen sind die vernichtenden Worte von Karl Lagerfeld über Heidi Klum. Als er zu Gast in Johannes B. Kerners Talkshow auf das deutsche Model angesprochen wurde, sagte er: „Die war nie in Paris. Die kennen wir nicht.“
15 Jahre nach Lagerfelds abfälligem Urteil hat es Klum anders bewiesen. Sie lief bei der Paris Fashion Week für das Label Vetements über den Laufsteg und reflektierte im Interview mit der „Bild“-Zeitung die Schattenseiten der Modebranche.
Heidi Klum spricht über Schlankheitswahn in der Modebranche
Diese sei noch immer nicht divers genug, kritisiert die GNTM-Chefin. „Veränderungen brauchen ja immer viel Zeit, vor allem, wenn gewisse Dinge ewig lang vorgelebt wurden. In meiner Schule wurde mir noch gesagt, ich sei zu dick“, so Klum. Heute hat sich das anscheinend nicht überall geändert. „Wenn ich jetzt versuchen würde, in die Kleider mancher Designer zu schlüpfen, würde ich nicht reinpassen, denn meine Figur entspricht nicht diesen Vorstellungen“, sagte sie.
Besonders als junges Model habe sie die strengen Vorgaben der Branche zu spüren bekommen. „Früher gab es wirklich klare Anweisungen: Die Beine durften nicht wackeln, das musste alles fest sein. Und du musstest dich gesund ernähren. Meine Beine haben nicht gewackelt, aber an meinem Körperbau hatten sie etwas auszusetzen“, so die 51-Jährige. Man habe ihr damals gesagt, sie habe ein „gebärfreudiges Becken“.
Im Interview kam Klum auch auf ihre Sendung „Germany’s Next Topmodel“ zu sprechen. „Viele, die bei mir in der Sendung gewesen sind und sich dann ins richtige Model-Leben stürzen, sagen: ‚Wow, das diverse Modeln, wie es bei dir gezeigt wird, findet doch sehr selten statt.‘ Dennoch versuche ich, das weiter zu pushen, in der Hoffnung, dass sich das doch ändert“, so die Jurorin.
STERN PAID Meinung GNTM Kritik 18.49
Dass Klum nach unterschiedlichen Model-Typen sucht, ist allerdings ein eher neues Phänomen. Lange Zeit wurden sie und ihre Jury-Kollegen für ihre Sprüche und ihr Verhalten gegenüber den damals ausschließlich jungen Frauen kritisiert. Mehrere ehemalige Kandidatinnen warfen Klum bereits Mobbing vor. 2022 griff Youtuber Rezo die Thematik auf und veröffentlichte einen Video-Beitrag, in dem er alte GNTM-Szenen aufgriff – teilweise mit schockierendem Inhalt. So zeigte er Szenen, in denen Kandidatinnen für das Aussehen ihres Körpers kritisiert wurden. Es gebe Belege für „strukturelles Bodyshaming“, so Rezo in seinem Video.
Quelle: „Bild“-Zeitung