Immer wieder finden Geflüchtete im Kirchenasyl Zuflucht vor einer drohenden Abschiebung. Sie hoffen darauf, dass sie doch bleiben dürfen. In Hamburg ist nun erstmals trotzdem abgeschoben worden.

In Hamburg ist erstmals ein Flüchtling trotz Kirchenasyls abgeschoben worden. Am Morgen sei die Rücküberstellung des afghanischen Staatsbürgers mit dem Ziel Schweden erfolgt, teilte die Innenbehörde in Hamburg mit. Zuvor war die Prüfung individueller Härten durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) abgelehnt worden. Die Ausländerbehörde Hamburg sei lediglich Vollzugsbehörde und müsse die Rücküberstellung übernehmen, hieß es weiter.

Der 29-Jährige hatte den Angaben zufolge nach seiner Ausreise aus Afghanistan 2015 zunächst bei Angehörigen in Schweden gelebt und dort einen Asylantrag gestellt. Der sei abgelehnt worden. Deshalb sei der Mann im Frühjahr dieses Jahres nach Deutschland gekommen. Ein erneuter Antrag wurde mangels Zuständigkeit vom BAMF abgelehnt. Daraufhin begab sich der Mann im Sommer ins Kirchenasyl.