Kinofans werden im Oktober mehrfach des Wahnsinns knusprige Beute. Dafür sorgen zwei Comic-Verfilmungen und das Sequel eines TikTok-Hypes.

Manisches Lachen trifft auf manisches Grinsen – und selbst ein außerirdischer Symbiont bleckt im Oktober wieder die Zähne: Gleich zu Beginn des neuen Kinomonats verfallen in „Joker: Folie à Deux“ die beiden Oscarpreisträger Joaquin Phoenix (49) und Lady Gaga (38) gemeinsam dem Wahnsinn. Ein erster Film-Vorbote des kommenden Halloween-Fests landet mit der Fortsetzung des Überraschungshits „Smile“ ebenfalls in den Lichtspielhäusern. Eine weitere Woche später bittet schließlich Tom Hardy (47) als DC-Antiheld Venom zu „The Last Dance“.

„Joker: Folie à Deux“, 3. Oktober

Arthur Fleck (Phoenix) wartet nach seinen blutigen Taten als Joker, die ganz Gotham ins Chaos gestürzt haben, in der psychiatrischen Anstalt Arkham auf seinen Prozess. Während er im Konflikt mit seiner doppelten Identität steht, begegnet Arthur in Person von Harleen Quinzel nicht nur seiner wahren Liebe, die sich zu seiner Gleichgesinnten Gefährtin Harley Quinn verwandelt. Der ehemalige Stand-up-Komiker Fleck findet auch zur Musik, die schon immer in seinem Inneren schlummerte.

Einschätzung:

Die ungemein düstere Gangart von Todd Phillips (53) „Joker“ wusste Fans wie Kritiker 2019 gleichermaßen zu begeistern. Batmans berühmtestem Widersacher wurde ein vielschichtiges Psychogramm gewidmet, das eine interessante, weil ambivalente Perspektive einnahm und auch die sonst so hehre Wayne-Familie moralisch anzählte. Umso überraschter dürften viele Fans gewesen sein, als „Joker: Folie à Deux“ als eine Art Musical angekündigt wurde. Durchaus ein Wagnis: Je nachdem, wie viel Raum die Gesangseinlagen im Film einnehmen werden, könnte das ein Dealbreaker für manch einen Fan des Vorgängers sein. Dann entgeht ihnen aber eine sicherlich wieder herausragende Schauspielleistung von Joaquin Phoenix. Und: Schon Stanley Kubricks „Clockwork Orange“ zeigte 1972, wie diabolisch ein fröhlich geträllertes „I’m Singing In The Rain“ sein kann.

„Smile 2: Siehst du es auch?“, 17. Oktober

Kurz vor dem Beginn ihrer nächsten Welttournee sieht sich der international gefeierte Popstar Skye Riley (Naomi Scott, 31) mit immer unerklärlicheren Ereignissen konfrontiert. Überwältigt von den grausamen Vorfällen und dem Druck des Ruhms, muss sich Skye ihrer düsteren Vergangenheit stellen. Bereit, bis an ihre Grenzen zu gehen, versucht sie die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen, bevor es völlig aus den Fugen gerät.

Einschätzung:

Der 2022 veröffentlichte Horrorstreifen „Smile“ entwickelte sich zu einem überraschenden Erfolg an den Kinokassen und spielte sein verhältnismäßig geringes Budget mannigfach wieder ein. Vor allem dank Reaktionsvideos auf sozialen Netzwerken wie TikTok erhielt der durchweg solide Grusel Momentum. Das Horror-Rad erfand „Smile“ selbstredend nicht neu, noch mehr wird das auf dessen Nachfolger zutreffen. Die Macher haben hoffentlich aus Reihen wie „Saw“ oder „Paranormal Activity“ gelernt – diese wurden schließlich binnen Rekordzeit blutig zu Tode geritten.

„Venom 3: The Last Dance“, 24. Oktober

Investigativ-Journalist Eddie Brock (Hardy) ist zurück – und mit ihm sein außerirdischer Symbiont Venom, mit dem er sich wider Willen den Körper teilt. In „The Last Dance“ bekommen es er und der Rest der Weltbevölkerung allerdings mit noch wesentlich mehr Besuchern aus dem All zu tun: „Mein Zuhause hat uns aufgespürt“, lässt Venom seinen Wirt wissen. Die Folge: Für das ungleiche Duo gilt es fortan, sich vor Feinden von gleich zwei Welten zur Wehr zu setzen.

Einschätzung:

Nach dem durchaus gelungenen Auftakt der „Venom“-Reihe im Jahr 2018 fiel Teil zwei rund drei Jahre später doch deutlich schwächer aus. Nun, nach drei weiteren Jahren, steht mit „The Last Dance“ das Finale der Trilogie an. Den Spaß an seiner zwiegespaltenen Rolle, das zeigten bereits die Trailer, hat Hardy noch immer nicht verloren. In den beiden Vorgängern war es zuweilen gar der Schauspieler, der seinem computergenerierten Alter Ego die Show zu stehlen wusste.